Analyse
11:04 Uhr, 24.06.2015

FERRATUM - Wachstumstitel feiert Einzug in den SDAX

Mit dem Finanzdienstleister Ferratum hat gestern ein reinrassiger Wachstumswert seinen Einstand im SDAX gegeben. GodmodeTrader stellt die Aktie kurz fundamental vor und wirft einen Blick auf den Chart.

Erwähnte Instrumente

  • Multitude SE
    ISIN: MT0002810100Kopiert
    Kursstand: 24,25 € (Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Multitude SE - WKN: A40G1Q - ISIN: MT0002810100 - Kurs: 24,25 € (Frankfurt)

Das ging wirklich schnell! Erst im Februar feierte Ferratum, ein finnischer Spezialist für mobile Konsumentenkredite, sein Börsendebüt in Deutschland. Seit gestern ist die Aktie von Ferratum im SDAX gelistet. Jorma Jokela, CEO und Gründer des erst im Jahr 2005 ins Leben gerufenen Unternehmens: "Über die Einbeziehung in den SDAX so kurz nach unserem Börsengang sind wir sehr erfreut. Die Notierung macht Ferratum für Investoren noch attraktiver."

Schnelle Kredite für Privatkunden und kleine Unternehmen

Die Performance der Aktie in den vergangenen Monaten kann sich durchaus sehen lassen. Das Kursplus seit Februar beläuft sich auf über 50%. Doch was macht Ferratum eigentlich genau? Die Finnen bieten über das Internet oder mobile Endgeräte Kredite für Privatpersonen in einer Höhe zwischen 25 und 2.000 Euro an. Die Kreditbewilligung soll laut Unternehmensangaben innerhalb weniger Minuten abgeschlossen sein. Seit Mai hat Ferratum sein Portfolio erweitert. Nun zählen auch kleine Unternehmen zu den Kreditnehmern. Darlehen mit einer Laufzeit von sechs bis zwölf Monaten in einer Höhe zwischen 20.000 und 250.000 SEK (rund 2.160 und 27.075 Euro) können kleine etablierte Unternehmen mit einem Track Record von mindestens zwei Jahren beantragen. Großer Vorteil ist die schnelle Bewilligung. Ferratum will die Kreditvergabe innerhalb eines Tages nach Eingang des Antrags abgeschlossen haben.

Hohe Wachstumsraten

Das Management treibt die Expansion weiter voran. Bereits in 21 Ländern ist das Unternehmen aktiv. In der vergangenen Woche kam mit Frankreich das 22. Land hinzu. Im ersten Quartal verzeichnete Ferratum eine Million Kunden. Untenstehende Grafik zeigt die Entwicklung der Firma seit der Gründung im Jahr 2005.

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Quelle: Ferratum

Die Umsatzerlöse des Unternehmens stiegen in den ersten drei Monaten dieses Jahres verglichen mit der Vorjahresperiode um 57,2% von 14,7 Mio. auf 23,0 Mio. €. Das EBIT belief sich auf 3,1 Mio. €, was einer EBIT-Marge von 13,3% entspricht. Unterm Strich erhöhte sich das Konzernergebnis von 0,9 Mio. € auf 2,7 Mio. € oder 0,11 € je Aktie.

Analysten erwarten für das Gesamtjahr einen Umsatz von gut 105 Mio. € bei einem EBIT von 16,2 Mio. Das Ergebnis je Aktie könnte um knapp drei Viertel von 0,31 € auf 0,54 € ansteigen. 2016 könnte der Gewinn je Aktie bereits bei 1,09 € liegen. Der Umsatz dürfte dann auf knapp 164 Mio. € anziehen.

Jahr 2014 2015 2016
Umsatz in Mio. €
70,5 105,8 163,9
Ergebnis je Aktie in €
0,31 0,54 1,09
KGV 78 45 22

Konsolidierung schon wieder vorbei?

Aus technischer Sicht hat die Aktie den steilen Anstieg von Februar bis Anfang Juni zuletzt auskonsolidiert und an das Zwischentief bei 22,60 Euro zurückgesetzt. Der Fokus liegt nun auf dem Zwischenhoch bei 24,65 Euro. Kann der Nebenwert diese Marke überwinden und damit auch der kurzfristige Abwärtstrend hinter sich lassen, wäre ein Kaufsignal mit Kursziel 27,00 Euro aktiviert. Die Hochs um 26,20 Euro könnten ein Zwischenziel darstellen.

Unter der Unterstützung bei 22,60 Euro könnte dagegen Verkaufsdruck aufkommen. Ein Test des EMA200 bei 21,00 Euro dürfte dann noch einmal eine gute Einstiegsgelegenheit ergeben.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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