Fundamentale Nachricht
14:12 Uhr, 07.11.2014

Fed-Zinsanhebung: Besser früher als später

Erik S. Weisman, MFS Fixed-Income Portfolio Manager, ist der Meinung, dass die Fed die Zinsen eher früher als später erhöhen sollte.

Frankfurt/Boston (BoerseGo.de) - Das Statement der amerikanischen Notenbank (Fed) vom 29. Oktober lässt nicht darauf schließen, dass die erste Zinserhöhung bis Juni 2015 vom Tisch wäre. Die Zinsen sind zuletzt aufgrund der Ängste vor einer Verlangsamung des globalen Wachstums, Disinflation auf breiter Front und geopolitischer Unsicherheiten gefallen. Sie spiegeln aber einfach nicht die aktuellen Prognosen der Fed wider, wie Erik S. Weisman, MFS Fixed-Income Portfolio Manager, in einem aktuellen Kommentar zum letzten Fed-Statement schreibt.

„Wenn man so wie ich davon ausgeht, dass die Fed bereits im Juni 2015 mit Zinssteigerungen beginnt, dann wird dieses Vorhaben sicher nicht vor den Meetings im Dezember diesen Jahres vollständig signalisiert. Mangels einer wesentlichen Verschlechterung der volkswirtschaftlichen oder finanziellen Bedingungen bereitet das aktuelle Statement die Märkte auf eine weitere ‚Falken‘-Führung während der nächsten FOMC-Sitzung vor“, so Weisman.

Die Fed müsse die Zinsen eher früher als später erhöhen. Es habe eine sehr lange Periode mit negativen Realzinsen gegeben, was mit ziemlicher Sicherheit zu einer Fehlallokation von Ressourcen geführt habe. Die Beschäftigungssituation verbessere sich und die Kapazitätsauslastung normalisiert sich zusehends. Die Fed müsse langsam aber sicher die Bowle wegräumen („Take away the punch bowl“), auch wenn die Party gerade erst zu beginnen scheine, heißt es weiter.

„In nächster Zeit werden die Zinsen wahrscheinlich leicht ansteigen – besonders am kurzen Ende der Zinsstrukturkurve – da wir die Wahrscheinlichkeit als höher erachten, dass die Fed Mitte 2015 mit Zinssteigerungen beginnt. Zudem sieht es danach aus, dass dieses Umfeld der divergierenden Zentralbankmaßnahmen ein mehrjähriger Trend ist“, so Weisman.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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