Fundamentale Nachricht
11:18 Uhr, 22.03.2024

Fed: Vier Zinssenkungen ab Juni erwartet

David Page, Head of Macro Research bei AXA Investment Managers, kommentiert die Fed-Sitzung vom Mittwoch sowie deren Auswirkung auf die Märkte.

„Unsere Einschätzung bleibt vorerst unverändert. Wir gehen weiterhin davon aus, dass sich die Inflation im Dienstleistungssektor in den kommenden Monaten etwas abschwächen wird, was die Fed für erste Zinssenkungen im Juni zuversichtlich stimmen sollte – allerdings möchten wir einräumen, dass die zukünftigen Daten eine gewichtige Rolle spielen werden.“

„Wir gehen noch immer von vier Zinssenkungen in diesem Jahr aus – eher etwas mehr als die Fed und die Märkte derzeit annehmen. Nach dieser Prognose wird die Fed das Tempo der Zinssenkungen bis zum Jahresende beschleunigen.“

Wirtschaft vermutlich schwächer, als die Fed annimmt – Keine Beeinflussung der Zinsentscheidung durch US-Wahlen

„Wir sind der Ansicht, dass die Wirtschaft wahrscheinlich etwas schwächer sein wird als von der Fed derzeit prognostiziert. Wir glauben, dass die Fed die Zinssenkungen schneller vorantreiben wird, wenn sich diese Schwäche abzeichnet. Gleichzeitig sind wir uns bewusst, dass vieles um mögliche Zinssenkungen auf der Kippe steht und wir im Fall von robusteren Wachstumsaussichten unsere Prognose anpassen werden.“

„Unser Szenario sieht vor, dass die Fed Funds Rate Ende 2025 bei 3,75-3,50 Prozent liegen wird und damit unter den Prognosen des FOMC. Wir gehen auch nicht davon aus, dass der Zeitpunkt der Zinssenkungen der Fed durch die diesjährigen Präsidentschaftswahlen beeinflusst wird. Denn auch mit Blick auf die letzten vier Jahrzehnte zeigt sich, dass es keine Anzeichen für eine Beeinflussung der Fed durch US-Wahlen gegeben hat.“

Gemischte Reaktion der Märkte – Aktien im Hoch, US-Staatsanleihen wanken

„Die Reaktion der Märkte war gemischt. Die kurzfristigen Zinssätze haben die Befürchtungen zerstreut, dass die Zinssenkungserwartungen aufgrund der kurzfristigen Inflationsdaten aus den Fugen geraten sind.“

„Die Aktienmärkte nahmen die Nachrichten gut auf. Insbesondere die Aussicht auf ein stärkeres Wachstum bei gleichzeitiger Lockerung der kurzfristigen Geldpolitik führte zu einem Anstieg des S&P 500 Aktienindex im Zuge der Fed-Verkündigungen um 0,9 Prozent. Damit erreichte der S&P 500 ein neues Rekordhoch von über 5200 Indexpunkten.“

„Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen drückten jedoch eher die Besorgnis über weniger Zinssenkungen in der Zukunft und die Aussicht aus, dass die Fed über eine höhere Untergrenze der Federal Funds Rate nachdenkt. Die 10-jährigen Renditen fielen zunächst von 4,28 auf 4,23 Prozent, stiegen dann aber wieder auf 4,32 Prozent, bevor sie sich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts bei 4,27 Prozent einpendelten, also nur einen Basispunkt niedriger.“

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