Fundamentale Nachricht
20:52 Uhr, 18.02.2015

Fed-Protokoll: Zinsen könnten länger niedrig bleiben

Der starke Dollar, die niedrigen Inflationserwartungen und die globalen Krisen bereiten den US-Währungshütern zunehmend Sorgen. Die Leitzinsen könnten deshalb noch länger auf dem aktuellen Rekordtief gehalten werden.

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Die US-Notenbank könnte die Leitzinsen wegen neuer wirtschaftlicher Risiken länger als bisher erwartet auf dem aktuellen Rekordtief halten. Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses am 27. und 28. Januar hervor.

Angesichts der Risiken seien viele Mitglieder des Offenmarktausschusses dazu geneigt, den Leitzins noch "für eine längere Zeit" bei Null zu halten, heißt es im Protokoll. Viele Mitglieder befürchten demnach, dass eine verfrühte Zinsanhebung die solide Erholung gefährden könnte. Seit der Finanzkrise befindet sich der US-Leitzins auf dem Rekordtief von null bis 0,25 Prozent.

Die Federal Reserve hatte bereits in ihrer Pressemitteilung zum Zinsentscheid Ende Januar mitgeteilt, vor einer Leitzinsanhebung "geduldig" sein zu wollen.

Besorgt zeigten sich die US-Währungshüter auf der letzten Zinssitzung vor allem wegen des starken Dollars, niedrigen Inflationserwartungen, nur geringen Lohnsteigerungen und globalen Risiken wie den Krisen in der Ukraine und in Griechenland, wie aus dem Protokoll hervorgeht.

Allerdings waren "einige" Mitglieder des Offenmarktausschusses der Meinung, dass auch unter Berücksichtigung der Risiken die Zinsen bereits "für eine ausreichende Zeit" niedrig gehalten worden seien und "es angemessen sein könnte, mit der Straffung der Geldpolitik in naher Zukunft zu beginnen", heißt es im Protokoll. Einige andere Mitglieder wollten vor einem Zinsschritt weitere Fortschritte am Arbeitsmarkt und anhaltendes Wachstum sehen.

Die meisten Marktbeobachter erwarten, dass die US-Notenbank im Laufe des Jahres 2015 den Leitzins erstmals seit der Finanzkrise wieder anheben wird.

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2 Kommentare

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  • mkgeld
    mkgeld

    Die Zinsen fallen schon seit 1995 jedes Jahr ein bisschen mehr bis 2008 und jetzt wird keiner mehr eine Erhöhung durchsetzen wollen und können. Die Staaten sind total verschuldet das eine Rückzahlung nicht mehr möglich ist. Wie soll es in diesem Umfeld zu Zinssteigerungen kommen wenn so viel Geld im Umlauf ist. Glaube nicht mehr daran das die Zinsen steigen werden.

    09:20 Uhr, 19.02.2015
  • Isabojack
    Isabojack

    nun...mittlerweile kommt man(n) zum schluß, das die Worte "denn Sie wissen nicht, was Sie tun" bzw. "tun sollen" erneut an bedeutung gewinnen..ich denk`, es wurden hier dinge in gang gesetzt, die nicht mehr zu kontrollieren sind...zu mindest wird im anschluss nicht`s mehr so sein, wie vorher...

    21:15 Uhr, 18.02.2015

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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