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15:25 Uhr, 16.03.2017

Fed macht auch der chinesischen Notenbank Beine

Chinas Notenbank hat die geldpolitischen Zügel erneut sanft angezogen. Eine Straffung war zwar erwartet worden, doch der Zeitpunkt überrascht Fachleute. Der zeitliche Zusammenhang nach der Fed-Zinsstraffung kommt aber nicht von ungefähr.

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Peking (Godmode-Trader.de) - Die chinesische Zentralbank (PBOC) hat die Raten bei den Offenmarktoperationen sowie für mittelfristige Kreditlinien erhöht. Damit reagierte die Notenbank in Peking offenbar auf die Leitzinserhöhung der US-amerikanischen Fed. Die Zinsen der Reverse Repos, also für Kredite an Banken, die mit Wertpapieren abgesichert sind, mit Laufzeiten von 7, 14 und 28 Tagen sind um 0,10 Prozentpunkte auf 2,45, 2,60 beziehungsweise 2,75 Prozent erhöht worden, hieß es in der Mitteilung. Eine Straffung war zwar erwartet worden, doch der Zeitpunkt überrascht Fachleute. Die letzte Erhöhung fand Anfang Februar statt und damit mehr als einen Monat nach dem letzten US-Leitzinsanstieg. Die Beschlüsse zeigen, dass Chinas Notenbank ein Stück weit die Geldpolitik der USA nachvollziehe, sagte Experte Andrew Polk von Medley Global Advisors.

Die PBOC selbst betonte auf der Pressekonferenz, dass sie sowohl auf veränderte Marktbedingungen, als auch auf die einheimische Wirtschaft und die amerikanische Fed reagiert. Sie warnte aber auch davor, die Aktion überzuinterpretieren und vermied es ihrerseits von einer Zinserhöhung zu sprechen. Nach Einschätzung von Hao Zhou von der Commerzbank macht der Pekinger Entscheid deutlich, dass die Notenbank das Zinsniveau relativ hoch halten will, um den Abwertungsdruck auf die heimische Währung Yuan zu senken. Es bleibe aber abzuwarten, ob die Maßnahme auf die Zinsen für Bankdarlehen durchschlagen wird., so Hao.

Auch für die Experten der NordLB sind die Gründe für den Schritt der Notenbank naheliegend. Zum einen sei es für sie wichtig, die exzessive Kreditvergabe im Inland vorsichtig abzubremsen und die positive konjunkturelle Entwicklung der Volksrepublik lasse eine leichte geldpolitische Straffung durchaus zu, kommentierte Analyst Stefan Große. Zum anderen sieht auch der Experte die Anhebung als Maßnahme zur Stabilisierung des Yuan. „Hier wäre eine ordentliche Zinserhöhung zwar wirksamer, doch der Onshore Yuan wertete trotzdem auf und die Renditespreads Chinas zu den USA verringerte sich“, führt Große aus.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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