Fed: Längere Pause bei Zinserhöhungen unwahrscheinlich
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Die sich im Mai fortsetzende „Desinflation“, also der Rückgang der Preissteigerungsraten, verringere das Risiko eines Überschießens der Geldpolitik, schreibt Axel Botte, Leiter Marktstrategie beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, in seinem aktuellen „MyStratWeekly“.
Dementsprechend scheine eine Pause im Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank durchaus gerechtfertigt zu sein, um neue Daten bewerten zu können. Aber die Zahlen zur Beschäftigung in den USA oder die Aufwärtskorrektur des PCE-Deflators (Personal Consumption Expenditures Price Index) würden schon für die übernächste Sitzung der Fed im Juli auf ein zusätzliches Aufwärtsrisiko hindeuten.
Botte: „Die Fähigkeit der US-Wirtschaft, Arbeitsplätze zu schaffen, überrascht weiterhin. Die Gesamtzahl der offenen Stellen stieg im April auf über 10 Millionen, fast doppelt so viele wie die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte. Im Mai wurden entstanden 339.000 neue Arbeitsplätze, und die Daten für April wurden nach oben korrigiert (294.000).
Aber der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe den siebten Monat in Folge unter 50 (46,9), und die Auftragseingänge verheißen nichts Gutes für eine Erholung der Produktion. Vor diesem Hintergrund birgt das von der Nachfrage der privaten Haushalte angeheizte Wachstum die Gefahr einer Verschlechterung der Handelsbilanz. Wir prognostizieren ein annualisiertes Wachstum von 1,6 % im zweiten Quartal.
Auch im Euroraum verläuft die Desinflation schneller als erwartet. Aber die Lohnverhandlungen führten zu einem Anstieg der Löhne und Gehälter um 4,3 % im ersten Quartal, was die Disinflation in Zukunft begrenzen könnte.“