Fed: Kippt der Ausblick auf ein „soft landing“?
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Die US-Notenbanker haben sich im Vorfeld der Septembersitzung recht einheitlich positioniert: Die Zinsen müssen weiter steigen und eine Weile hoch bleiben, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Es gab sogar Stimmen, die Leitzinsen bis Jahresende auf vier Prozent oder mehr zu erhöhen. Eine Anhebung um 75 Basispunkte bei der nächsten Sitzung scheint damit gesetzt, zumal die jüngsten Wirtschaftsdaten diese Gangart auch unterstützen.
So stieg der Kern-Verbraucherpreisindex - also ex Energie und Lebensmittel - für August um stolze 6,3 Prozent, vor allem aufgrund höherer Mieten. Auch der Lohnanstieg hat sich trotz eines leichten Anstiegs der Arbeitslosenquote nicht verlangsamt. Da Mieten und Löhne recht gut von der Geldpolitik beeinflusst werden können, wundert es nicht, dass die Märkte nach Veröffentlichung der überraschend hohen Inflationszahlen unmittelbar ihre Leitzinsprognosen erhöhten. Rund eine Woche vor der Fed-Sitzung rechnen die Terminmärkte überwiegend mit einer Erhöhung um 75 Basispunkte, während mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 30 Prozent sogar 100 Basispunkte antizipiert werden. Allerdings rechnen die Märkte auch im zweiten Halbjahr 2023 wieder mit Zinssenkungen, während wir glauben, dass die Fed keine Senkung vor 2024 signalisieren wird.
Neben der Zinserhöhung sollten Anlegen aber auch auf die Revision der Wirtschaftsprognosen der Fed achten. Wir gehen davon aus, dass für 2023 ein etwas schwächeres Wachstum und eine etwas höhere Inflation prognostiziert wird. Der ein oder andere Fed-Vertreter könnte insgeheim schon mit einer Rezession rechnen. Eine hartnäckigere Inflation und noch höhere Zinsen machen eine Rezession wahrscheinlicher und eine weiche Landung fraglich. Unserer Ansicht nach unterstützen die jüngsten Entwicklungen unseren Ausblick auf eine leichte Rezession in der ersten Hälfte 2023.
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