Fed: Keine schnellen Zinssenkungen zu erwarten
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Wie allgemein erwartet, haben die US-Zentralbanker auf ihrer ersten Sitzung des Jahres die Zinssätze unverändert gelassen. Die eigentliche Neuigkeit war jedoch eine klare Botschaft in ihrer Presseerklärung: Sie haben nicht die Absicht, die Zinsen zu senken, bis sie größeres Vertrauen in eine tatsächliche Abkühlung der Inflation gewinnen. Dieser Hinweis, dass Zinssenkungen nicht unmittelbar bevorstehen, geht einher mit einer neuen Einschätzung ausgewogenerer Risiken und dem Wegfall der Tendenz zur Straffung für mögliche künftige Zinsanpassungen.
Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell räumte auf der Pressekonferenz zwar Fortschritte bei der Inflation ein, erklärte aber auch, dass diese immer noch zu hoch sei und weitere Fortschritte nicht garantiert seien. Die Arbeitsmärkte sind nach wie vor angespannt, und um den Fehler zu vermeiden, dass sich die Inflation über ihrem Zielwert stabilisiert, ist die Notenbank bereit, die Zinssätze länger in einem restriktiven Bereich zu halten – sollten eingehende Daten dies erfordern. Gleichzeitig scheinen die Notenbanker aber auch der Ansicht zu sein, dass es wahrscheinlich angemessen ist, die Zinsen irgendwann in diesem Jahr zu senken – noch seien sie jedoch nicht in der Lage, irgendwelche Pläne hierfür zu schmieden, fügte Powell hinzu.
Insgesamt bewegte sich Powell auf einem schmalen Grat zwischen einer falkenhaften Haltung hinsichtlich der Inflation und taubenhaften Signalen bezüglich zukünftiger Erwartungen – ein Manöver, das ihm bei der letzten Sitzung nicht ganz gelungen ist. Mit Blick auf die Zukunft fühlen wir uns bestätigt, dass es im März für die US-Notenbank zu früh sein dürfte, den Sieg über die Inflation zu verkünden. Wir glauben weiterhin, dass eine erste Zinssenkung im zweiten Quartal erfolgen könnte.
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