Fed: "Die expansive Geldpolitik ist gekommen, um zu bleiben"
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Die FOMC-Sitzung vom Mittwochabend hat viel Erwartetes gebracht, aber nicht das, was wir uns erhofft hatten. Mit der Beibehaltung des Zinsniveaus nahe Null und der Fortsetzung der Anleihekäufe hatten wir gerechnet, allerdings hätten wir uns etwas mehr Details zur Höhe und Dauer dieser Käufe gewünscht.
Doch wahrscheinlich will sich die Fed hier aus gutem Grund nicht festlegen. Wie ihr Präsident Jerome Powell erläuterte, dürfte der Wirtschaftseinbruch im zweiten Quartal alle bisherigen Minusrekorde übertreffen und die anschließende Erholung stark vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie abhängen. Dieses Eingeständnis, mit einer ungewöhnlich hohen Unsicherheit konfrontiert zu sein, dürfte der Grund dafür sein, dass die Fed es beim schwammigen Ausblick beließ, man werde gegebenenfalls alle verfügbaren Instrumente aggressiv einsetzen. Die Art und Weise, in der Powell die Vorzüge der Staatsanleihekäufe für das Wirtschaftswachstum unterstrich, spricht unserer Meinung nach für ein längerfristiges Festhalten an diesem Instrument. Des Weiteren stellte Powell klar, dass das „Main-Street-Lending-Program“, das auf kleine und mittlere Unternehmen abzielt, schneller anlaufen solle als andere Stützungsmaßnahmen. Dies dürften diese Unternehmen angesichts der bisher etwas holprigen Fiskalhilfen sicher gerne hören.
Die expansive Geldpolitik ist also gekommen, um zu bleiben – zumindest so lange, wie das Virus das Wirtschaftsgeschehen bestimmt und höchstwahrscheinlich auch noch darüber hinaus. Kurzfristig wird die Fed sich ihre Flexibilität weitestgehend bewahren. Oder wie Powell es ausdrückt: "Wir vergeben nicht nur Kredite, wir bauen auch Vertrauen in den Markt auf". Ihre nächsten offiziellen volkswirtschaftlichen Prognosen wird die Fed übrigens schon im Juni präsentieren.
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