Fed-Ausblick: Vorbereitungen für ein volatiles Jahr
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In der Regel geht es bei der ersten Sitzung den Offenmarktausschusses des Jahres eher um organisatorische Fragen wie die Rotation der Stimmrechte als um bahnbrechende Änderungen der Geldpolitik. Nachdem die Märkte jedoch auf der Dezember-Sitzung einen taubenhaften Kurswechsel ausgemacht hatten, und die Notenbanker anschließend große Anstrengungen unternahmen, diese Sicht einzufangen, bietet die kommende Sitzung eine gute Gelegenheit, weiter Klarheit zu schaffen.
Es ist wahrscheinlich, dass die Notenbanker ihre datenabhängige Haltung - abwarten und sehen, ob sich die Inflation wirklich weiter abkühlt - bekräftigen werden. Dies jedoch nicht, ohne die jüngsten Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung anzuerkennen. Unseres Erachtens ist jeglicher Optimismus in Bezug auf Fortschritte bei der Inflation lediglich eine Rechtfertigung dafür, dass die Zinssätze tatsächlich hoch genug sind – zumindest für den Moment. Auch müssen die Notenbanker dies sehr nuanciert äußern, da die Märkte dazu neigen, übertrieben auf alles zu reagieren, was als taubenhaft wahrgenommen werden könnte.
Jede weitere ungewollte Lockerung der finanziellen Bedingungen, die hieraus resultieren, macht die Situation für die Zentralbanker unnötig komplizierter. Wir beobachten bereits, dass sich die Zinssenkungserwartungen in besseren Stimmungsindikatoren niederschlagen. Grundsätzlich aber ist die Inflation nach wie vor "zu hoch", und die robusten Arbeitsmärkte schüren keine Erwartungen einer beschleunigten Abkühlung der Preise für Kerndienstleistungen. Mit Blick auf die Zukunft könnte die Inflation, insbesondere bei den Kerndienstleistungen, zumindest für eine gewisse Zeit etwas holpriger verlaufen als in der Vergangenheit. Auf jeden Fall bleiben viele Risiken auf beiden Seiten bestehen, und wir wissen aus der letzten Sitzung, dass sie Gegenstand einer ausführlichen Diskussion sind. Was die Haushaltsführung betrifft, so könnte die diesjährige Abstimmungsrotation die durchschnittliche Haltung etwas mehr in Richtung der Falken verschieben, was die Aussage "höher für etwas länger" ebenfalls unterstützt.
Ein weiteres Thema, das höchstwahrscheinlich zur Sprache kommen wird, ist, wie es mit der laufenden Bilanzreduktion weiter gehen könnte. Dieses Thema war in den Protokollen der Dezember-Sitzung sehr präsent, wurde aber auf der letzten Pressekonferenz nicht aktiv diskutiert.
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