FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 10. April 2014
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Erwähnte Instrumente
- Euro-Bund FutureKursstand: 143,43 % (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Hinweis in eigener Sache: weiterführende Markteinschätzungen intraday zu DAX / FDAX und Bund-Future, aber auch interessante Beiträge zum Thema als auch zu anderen Handelsansätzen von anderen Lesern, finden Sie börsentäglich unter http://go.guidants.com/#c/uwe_wagner
Allgemeine Markteinschätzung
Tut sie es oder tut sie es (vorerst) nicht? Um die Frage, wann die Fed nun auch bei den derzeit niedrigen Zinsen gegensteuern will, drehte sich das Gedankenkarussell der letzten Woche verstärkt. Das es hier schneller als erwartet zu entsprechenden Maßnahmen kommen könnte, hatte man nach der ersten Rede Yellens erwartet, doch die gestrige Veröffentlichung des Protokolls der letzten Fed Sitzung zerstreute diese Überlegungen ein wenig. Nach Erläuterungen, an welchen Parametern man sich jetzt ausrichten werde, um den Zeitpunkt strafferer Zinsen zu ermitteln, scheint sich der Zeitrahmen über die bisherigen Erwartungen hinaus zu strecken. Zudem war man über das Zeitfenster „in wenigen Jahren“ erstaunt, welches sich auf das Anziehen der Inflation auf zwei Prozent bezog. Auf jeden Fall zeigten sich die Investoren, welche sich am Mittwoch auffällig im Markt zurückgehalten hatten, nach Veröffentlichung des Protokolls mutiger und bissen etwas herzhafter in den Kuchen. Im Ergebnis kletterten die US-Indizes Dow Jones und S&P 500 innerhalb ihrer fortbestehenden Konsolidierungszonen wieder kräftiger an, so dass ein Großteil der Verluste der Vortage reduziert werden konnte.
In Europa zeigten sich die Futures FDAX und FESX, welche zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Fed-Protokolls noch handelten, ebenfalls positiv beeindruckt und markierten ihre jeweiligen Tageshochs, nach einem schwankungsreichen und dynamikarmen Handel.
Am Rentenmarkt fokussierte sich die Aufmerksamkeit des Handels auf die zur Emission anstehende Griechenland Anleihe, welche erst gestern, nun aber wohl heute an den Start gehen soll. Geplant ist die erste Platzierung einer 5 Jahres USD-Anleihe in Höhe von 2,5 Milliarden, welche (laut Aussage einiger Renten-Händler) bereits mit 11 Milliarden überzeichnet sein soll. Dies sollte der Platzierung den gewünschten vollen Erfolg bringen.
FDAX
(Hinweis: Widerstände, Unterstützungen, Reaktionspotentiale etc. werden ab sofort in einem jeweilig gesonderten Arbeitsblatt zum Abruf bereitgestellt)
Weiterführende Einschätzung
An den Aktienmärkten sahen wir gestern einen dynamikarmen Handel, welcher zwar immer wieder zur Ausbildung von handelbaren intraday-Formationen führte, im Anschluss jedoch kaum von Anschlussorders getragene Bewegungsimpulse folgen ließ. In der praktischen Konsequenz konnten wir zwar überwiegend eingegangene Kursschübe gewinnbringend umsetzen, doch blieb es weitestgehend bei Wegstrecken von 10 bis maximal 20 handelbaren Punkten. Diese mangelnde Impulsstabilität, zurückzuführen auf mangelnde Nachfrage bzw. Angebotsmengen, bemängeln Experten auch in anderen Märkten, somit ist es kein auf den deutschen Markt bezogenes Phänomen.
Marktbeurteilung nach dem Conviction Circle
(1) Einschätzung der grundsätzlichen Ausrichtung der Aktienmärkte: Mit dem gestrigen Kursanstieg, hellte sich die Marktverfassung in den von uns in die Marktbeurteilung mit einfließenden US-Indizes wieder deutlicher auf. Dow Jones, ebenso der S&P 500 hoben sich auffällig von ihren unteren Bereichsbegrenzungen der laufenden Zwischenkonsolidierungen ab. Damit verbleibt deren markttechnische Ausrichtung in den Tageschart-Zeitfenstern neutral. DAX und EuroStoxx 50, sowie deren dazugehörige Futures konnten ebenfalls deutlicher zulegen und setzten den Erholungsimpuls vom Dienstagnachmittag / -abend schlussendlich fort. Der FDAX überwand die von uns im gestrigen Handelstagebuch avisierte „Schaltstelle“ in der Spanne um 9.520 / 9.537 Punkte, an der wir festmachen wollten, ob wir uns strategisch eher auf die positiv / bullish´e Seite oder doch eher auf die bearish / kritische Ausrichtungsseite schlagen werden. Mit einem Tageshoch bei 9.573 und einem Schlusskurs bei 9.569 wurde schlussendlich zunächst die Weiche in Richtung Oberseite verstellt.
Fassen wir somit zusammen: die beiden beurteilten US-Indizes Dow Jones und S&P 500 beurteilen wir auf Tagesbasis aktuell in einer stabilen, seitwärts ausgerichteten Bewegungstendenz, welche durch alle charttechnischen, aber auch gängigen markttechnischen Beurteilungskriterien bestätigt wird. Im Beug auf den DAX / FDAX und EuroStoxx 50 / FESX hat sich die Marktverfassung ebenfalls etwas entspannt, hier könnte es in den nächsten Tagen durchaus zu einer nach unten hin abgesicherten Konsolidierungsphase kommen, deren Fortbestand wir über die „Überwachung“ der Reaktionspotentiale beidseitig im Auge behalten.
(2) Technische Beurteilung DAX / FDAX: Beginnen wir in der technischen Beurteilung des DAX / FDAX mit dem strategischen Gesamtbild: der DAX-Index zeigt uns auf Wochenbasis unverändert eine übergeordnet gültige Konsolidierungszone aus, bei noch immer positiv ausgerichteten Richtungsfiltern und eine tendenziell nachlassenden Schwungkraft, welche ihre divergente Entwicklung zum Kursverlauf fortsetzt. Sehen wir uns den Wochenchart des DAX-Index an, dominiert hier bisher eine übergeordnet neutrale Kursausrichtung, wobei die obere Begrenzung bei 9.720 als bestätigt gilt, im weiteren Sinne die Bereichsobergrenze um 9.789 / 9.794 definiert wird. Auf der Unterseite hatten wir die untere Begrenzung bei ursprünglich 9.071 bis 8.984 definiert, der letzte Durchstich reichte bis auf 8.913. Halten wir fest: bisher unterstellen wir eine neutrale, latent positive Grundausrichtung des DAX / FDAX im strategischen Zeitfenster.
Sehen wir uns den Tageschart an, hatten wir im Vorfeld (wie gewohnt) über das Abstecken von Korrekturpotentialen die Wahrscheinlichkeiten versucht zu benennen, mit denen eine Fortsetzung der Aufwärtstendenz seit Mitte März, nach Abklingen der jüngsten Reaktion, zu erwarten ist. Bezogen auf die gesamte Wegstrecke von Mitte März im Tief bei 8.934 und einem bisherigen Bewegungshoch bei 9.741 Punkten, (Tageshoch letzter Freitag), hat der Future bisher mit einem Reaktionstief bei 9.411 das errechnete minimale Reaktionspotential von 9.471 bis 9.437 temporär knapp unterschritten, diese Entwicklung per Schlusskurs jedoch nicht bestätigt. Folglich können wir unterstellen, dass von diesem Blickwinkel her, die statistische Wahrscheinlichkeit auf ein neues Bewegungshoch (Kurse über der 9.741) im noch laufenden Fraktal im Tageschart, bei über 60 Prozent Wahrscheinlichkeit liegen. Um es besser einordnen zu können, errechneten wir nach gesehenem Reaktionstief die Reaktionspotentiale auf der Oberseite der Wegstrecke vom Tageshoch Freitag, bis zum Reaktionstief Dienstag. Die Arbeitshypothese hier lautete: je nach Ausmaß der Erholung wollten wir abschätzen, mit welcher Wahrscheinlichkeit der FDAX (nach Erschöpfung der Erholung) seinen Abschwung fortsetzt oder aber signalisiert, dass die über 60 Prozent Eintrittswahrscheinlichkeit auf neue Bewegungshochs ihre Berechtigung beibehalten. Daraus abgeleitet fokussierten wir uns auf die errechnete Minimumkorrektur bei 9.520 bis 9.537 und legten als „Arbeitsgrundlage“ fest, dass wir bei Kursen unterhalb der 9.520, aber auf jeden Fall unterhalb der 9.537 davon ausgehen wollten, dass die abwärts ausgerichtete Bewegungsdynamik ausreichend hoch sei, um den eingeleiteten Reaktionsprozess auf der Unterseite fortzusetzen. Mit Kursen oberhalb der 9.537 sollte dagegen die gesteigerte Wahrscheinlichkeit unterstellt werden, dass sich die „Gefahr“ einer raschen Fortsetzung des Abschwungs deutlich reduziert und wir eher von (a) einer beginnenden Zwischenkonsolidierung und / oder (b) einer (sich anschließenden) Wiedererholung des Kursverlaufes ausgehen können. Mit dem gestrigen Tageshoch bei 9.573 hatte sich der FDAX bis auf drei Punkte die errechnete Normalkorrektur auf der Oberseite (9.576) herangeschoben, was damit die positive Erwartungshaltung abstützt.
Markttechnisch zeigt der FDAX ein eher neutrales Bild im Tageschart. Der unterlegte Richtungsfilter ist long ausgerichtet, die Schwungkraftentwicklung neutral. Folglich können wir aus dem Tageschart derzeit keine negativen Indikationen herleiten.
(3) Wie sieht das Tagesmuster im FDAX aus? Wie interpretieren wir den FDAX intraday? Das gestrige Tagesmuster schätzen wir schlussendlich als positiv ein, auch wenn es eine „schwere Geburt“ war, dieses Muster in der Form auszubilden. Die sich fundamental wieder auflockernden Aspekte, welche zumindest im Hinblick auf Amerikas Geldpolitik zu erwarten sind, scheinen die Aktienmärkte zu stützen.
In den intraday-Charts (30 und 60 Minuten) bleibt die technische Ausgangslage ebenfalls positiv. Besonders per gestrigem Schlusskurs könnte der FDAX mit Überwindung der Hürden bei 9.563 und schlussendlich der 9.565 eine Ausgangslage geschaffen haben, welche den Weg für weitere Kursgewinne geebnet hat. Das Chartbild lässt zumindest jetzt, mit Überwindung genannter Hürden, weitere Kursgewinne bis 9.630 / 9.637 aus analytischer Sicht zu. Wenn wir ganz großzügig in der Auslegung sind, sollten selbst Kursabschläge bis auf 9.530 / 26 ein Festhalten an einer weiterführenden optimistischen Erwartungshaltung rechtfertigen. In diesem Bereich verläuft aktuell die untere Trendbegrenzung einer seit Dienstag gültigen Umkehrformation im intraday-Chart, mit steigender Tendenz.
Die intraday-Markttechnik ist positiv zu interpretieren, sowohl im Hinblick auf die Charttechnik, als auch auf die Markttechnik.
(4) Geplante Handelsrichtung: Bevor wir wieder zur Definition der Handelsausrichtung kommen, fassen wir die Rahmendaten zusammen: (1) Geopolitisch bleibt die Ukraine der wunde Punkt. Zwar ist dieses Thema im Ereignishorizont der Anleger nun mittlerweile verankert, so dass aus unserer Sicht nur Verschärfungen der dortigen Situation negative Einflüsse auf das Anlegerverhalten haben sollten, aber es ist nicht zu ignorieren. (2) Kritisch können auch die jetzt kommenden Bilanzergebnisse der US-Unternehmen ins Gewicht fallen. Als „positiv“ könnten wir dabei aber vermerken, dass diese Ergebnisse ohnehin als „kritisch“ in den Erwartungshaltungen der Investoren abgespeichert sind, folglich ist die Chance aus unserer Sicht hoch, dass hier positive Überraschungen ausgeprägter ins Gewicht fallen.
(3) Positiv bewerten wir die technische Gesamtverfassung des Marktes und das bisherige Reaktionsverhalten. Ausrichtung des Kursverlaufes und Markttechnik (besonders im intraday Verlauf) lassen unserer Interpretation auf weiter steigende Kurse als die wahrscheinlichste Option offen. (4) Wir erwarten auch Unterstützung über die heutige Zeichnung der Griechenland-Anleihe.
Fassen wir damit zusammen: wir halten an einer positiven Kernausrichtung fest, nachdem es dem FDAX gestern gelang, die 9.520 / 37 zu überwinden. Wir halten daran solange fest, wie die 9.520 nicht wieder nachhaltig unterschritten wird – in einem solchen Falle würde es heißen: Umdenken! Potentielle intraday-Einstiege diskutieren wir wieder innerhalb unseres Streams.
Bund-Future
(Hinweis: Widerstände, Unterstützungen, Reaktionspotentiale etc. werden ab sofort in einem jeweilig gesonderten Arbeitsblatt zum Abruf bereitgestellt)
Der Bund-Future zeigte sich gestern in seiner Tagestendenz uneinheitlich. Zunächst unterstellten wir mit Unterschreiten der 143,36 / 143,34 die Vollendung einer Umkehrformation im Stundenstart mit (diskretionärem) Potential bis auf das 143er Kursniveau. Am Ende formte sich dagegen ein Abwärtstrendkanal aus, welcher zwar das gleiche Kursziel rechtfertigte, jedoch stärkere Gegenbewegungen zuließ. Unser Hauptargument für weiter fallende Kurse war der Verweis auf die erwartete Emission der Griechenland-Anleihe. Das veröffentlichte Fed-Protokoll ließ dann allerdings schlussendlich die Käufer wieder beherzt zugreifen, womit die obere Begrenzung der laufenden Kanalentwicklung temporär in Frage gestellt wurde.
Die Markttechnik bewerten wir im Stunden-Chart des FGBL differenziert: der unterlegte Richtungsfilter ist weiterhin short ausgerichtet, mit Tendenz zur Erholung. Die Stärkeausrichtung ist ausgeglichen neutral. Aktuelle Widerstände leiten wir auf Stundenbasis her im Bereich um 143,52 / 143,53, auf der Unterseite ist dies der Bereich um 143,16 / 143,15, an dem wir mit Unterstützung rechnen.
Aus fundamentaler Sicht hält sich unserer Einschätzung nach der positive Effekt des FED Protokolls, als auch der möglicherweise belastende Aspekt der Emission der Griechenlandanleihe, die Waage. Wir werden heute im Stream unsere Einschätzungen aktualisieren müssen.
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