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09:16 Uhr, 22.09.2009

FAZ: Opel will 11.000 Stellen streichen

Frankfurt (BoerseGo.de) - Einem Medienbericht zufolge wollen die neuen Opel-Eigner nach der geplanten Übernahme des Autobauers knapp 11.000 der insgesamt 46.000 Stellen in Europa streichen. In Deutschland treffe es Bochum am härtesten, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) unter Berufung auf Unterlagen des Opel-Treuhandbeirats über den Geschäftsplan von Magna. Dort sollen bis 2011 knapp 2.200 der zuletzt noch fast 5.000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Bochum sei besonders stark betroffen, weil die dortige Getriebeproduktion nach dem Plan des kanadisch-österreichischen Autozulieferers an den österreichischen Standort Aspern verlagert werden soll.

Vom geplanten Stellenabbau ebenfalls stark betroffen sei auch Rüsselsheim, wo gut 1.400 von 14.700 Arbeitsplätzen wegfallen sollen. Wie in Bochum sei auch hier die Verlagerung der Getriebeproduktion ins Ausland der Grund. Sie soll in das ungarische Grenzstädtchen Szentgotthard verlegt werden. Im rheinland-pfälzischen Kaiserslautern fallen dem Vernehmen nach 460 von 3.380 Stellen weg, weil die Produktion des Motors "L 850" eingestellt werde. Fast gänzlich verschont werde dagegen Eisenach. Der Standort in Thüringen profitiere davon, dass aus dem spanischen Saragossa ein Teil der Komponentenfertigung für das Modell Corsa nach Deutschland geholt wird.

Im Ausland werde Belgien am härtesten getroffen. Dort sei die Schließung des Werks in Antwerpen geplant, wo der Astra produziert wird. Insgesamt fallen in Belgien laut FAZ alle 2.500 Stellen weg. In Spanien sollen knapp 2.100 der 6.400 Arbeitsplätze abgebaut werden. Dass dies zugunsten von Eisenach geschieht, habe am Wochenende bereits zu Protesten und einer Großdemonstration in Saragossa geführt. In England, wo knapp 1.400 von rund 4.500 Stellen in zwei Werken wegfallen, gelte insbesondere die Fabrik in Luton als gefährdet, die den Kleintransporter "Vivaro" herstellt. Auch hier wolle sich die Regierung nicht mit den Plänen abfinden.

GM-Europachef Carl-Peter Forster verteidigte den geplanten Abbau von mehr als 10.000 Stellen als notwendig: "Wir haben immer gesagt, dass wir angesichts der massiven Krise, in der sich die Autoindustrie bewegt, restrukturieren müssen, um langfristig wettbewerbsfähig zu sein", sagte der designierte Vorstandschef des neu entstehenden Unternehmens Opel in Rüsselsheim. Wo genau und wie viele Arbeitsplätze wegfallen, solle in Gesprächen zwischen Magna, Opel und dem europäischen Betriebsrat geklärt werden.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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