Fundamentale Nachricht
14:15 Uhr, 26.02.2014

Faktenorientierte Investoren lachen zuletzt

Investoren sollten nach Meinung von James Swanson, leitender Investmentstratege bei MFS Investment Management, weder generell optimistisch noch pessimistisch sein, sondern sich je nach Faktenlage neu ausrichten.

Frankfurt (BoerseGo.de) - Möglicherweise hält die Erinnerung an paralysierte Märkte wie während der Finanzkrise 2008 bis 2009 die Investoren davon ab, an Wachstum und Erholung zu glauben. Selbst 2010, als sich die Konjunkturerholung abzeichnete, hielten sich die Investoren zurück. Sie glaubten, dass die Verschuldung insgesamt noch immer zu hoch sei, obwohl die Schulden im Privatsektor schnell abgebaut waren. In den nächsten Jahren verlegten sich noch mehr Investoren auf das Zusehen – mit der Überzeugung, dass die Unternehmensgewinne ihren Höhepunkt erreicht hätten – um dann den weiteren Anstieg der Gewinne zu verpassen, wie James Swanson, leitender Investmentstratege bei MFS Investment Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Derzeit werde behauptet, dass es momentan weniger Vollzeitbeschäftigte gibt als auf dem Gipfel des letzten Konjunkturzyklus. Daraus werde dann abgeleitet, dass man noch immer nicht investieren sollte. Aber das sei nicht der Punkt. Die Vollzeitbeschäftigten im privaten Sektor machten Überstunden und arbeiteten produktiver. Und während einige mit dem bislang unterdurchschnittlichen US-Wachstum von 2,4 Prozent argumentierten, schauten andere genauer hin und sähen, dass der Privatsektor um 3,4 Prozent gewachsen sei. Tatsache sei, dass Unternehmen in den USA und weltweit in einer so guten Verfassung seien wie noch nie. Ihre Produkte seien besser, die Bilanzen stabiler, die Margen und die Eigenkapitalrendite seien höher als früher. Dennoch seien die Marktteilnehmer zurzeit so risikoscheu wie zuletzt vor einem Jahr, heißt es weiter.

„Sollten Investoren jetzt optimistisch oder pessimistisch sein? Ich meine weder noch. Das Beste ist, offen zu bleiben und das Risiko einer Abwärtsspirale nicht auszuschließen. Aber auch Faktoren wie steigende Cashflows, Wettbewerbsvorteile und Kosten müssen Sie berücksichtigen. Es gibt keinen Grund, nur deshalb optimistisch zu sein, weil es sich besser anfühlt. Seien Sie optimistisch, wenn die Fakten dies rechtfertigen… Seien Sie pessimistisch, wenn die Fakten dies rechtfertigen“, so Swanson.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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