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00:00 Uhr, 19.01.2010

Faber: China-Blase platzt irgendwann...

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  • Hang Seng
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Marc Faber, Verfasser des „Gloom, Boom and Doom“-Börsenbriefs und antizyklischer Investor, hat keine guten Neuigkeiten für Investoren, die in China anlegen. Faber, einer der pessimistischsten Börsengurus, sieht eine Spekulationsblase in China, die irgendwann platzen könnte. „Ich glaube nicht, dass die Spekulationsblase in China bald platzen wird. Ich glaube nicht, dass das unmittelbar geschehen kann“, so Faber. „Es ist ziemlich schwer, auf den Tag genau zu sagen, wann die Blase platzen wird, ich glaube aber es wird nicht bald passieren.“

Dennoch gebe es viele Probleme, warnt Faber. „Es gibt zu viele Kredite in China.“ Dennoch sei das Überangebot an Geld in Infrastruktur, Bildung, Forschung und Entwicklung investiert worden, und nicht für den Konsum ausgegeben worden. „Und das ist der Unterschied zwischen den USA und China.“

Ein Zusammenbruch des chinesischen Wirtschaftswachstums in Folge einer platzenden Spekulationsblase würde auch einen Zusammenbruch der Rohstoffpreise bedeuten, die durch die massiven chinesischen Käufe nach oben getrieben wurden.

Auch andere viel beachtete Experten haben in den letzten Monaten auf Gefahren in China hingewiesen. Der Short-Selling-Veteran Jim Chanos verglich China vor kurzem mit Dubai, weil auch die Volksrepublik ausstehende Kredite in Milliardenhöhe habe, die im aktuellen Umfeld nicht so leicht refinanziert werden können. Da die Kreditvergabe seit einiger Zeit nicht mehr diszipliniert ablaufe, sei es nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Blase platze, warnt Chanos.

Ganz anderer Meinung ist da Jim Rogers. Der Rohstoffguru unterstellt Chanos Inkompetenz. „Chanos hat keine Ahnung von den Fundamentaldaten in China“, schimpft Rogers, und fügt hinzu, dass Leute wie Chanos, die vor wenigen Jahren noch nicht mal das Wort „China“ buchstabieren konnten, sich jetzt plötzlich als Chinaexperten aufführten.

Die Zeit wird zeigen, wer richtig lag: Rogers, Chanos oder Faber.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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