Nachricht
14:59 Uhr, 14.11.2012

EZB-Zinssenkung zu Nikolaus?

Zürich (BoerseGo.de) - Die Finanzmärkte haben sich wenig von der letzten Sitzung des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) versprochen, auch wenn die Verschlechterung der wirtschaftlichen Indikatoren der Eurozone in den letzten Wochen eine Zinssenkung durchaus gerechtfertigt hätte, wie die Analysten David Kohl und Stephanie Lindeck im aktuellen „Julius Bär Investmentfokus“ schreiben.

Dank der längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte und der stets vollen Zuteilung seien die Zinsen auf dem Geldmarkt zwar beinahe auf null gesunken, nichtsdestotrotz bleibe die Fragmentierung des Bankensystems in der Eurozone weiterhin problematisch. Besonders die schwachen Banken seien weiterhin auf EZB-Geld zu 0,75 Prozent angewiesen. Trotzdem habe der EZB-Rat auch diese Woche die dringend herbeigesehnte Entlastung verweigert, heißt es

„EZB-Präsident Mario Draghi bestätigte bei seiner Pressekonferenz zwar unsere Einschätzung der ökonomischen Situation, lieferte jedoch keine Hinweise für eine anstehende Änderung der Zinspolitik. Stattdessen wiederholte er abermals sein Angebot, Staatsanleihen der Krisenländer auf dem Sekundärmarkt zu kaufen, sofern sie sich einem Hilfsprogramm des Europäischen Stabilitätsmechanismus unterwerfen. Wir glauben dennoch, dass aus gegebenem Anlass eine Zinssenkung bis Ende des Jahres erfolgt. Eine gute Gelegenheit hierfür würde die EZB-Sitzung am 6. Dezember bieten, da dann die EZB ihre Wirtschaftsprognosen im Rahmen ihrer turnusmäßigen Aktualisierung deutlich nach unten korrigieren dürfte“, so die Julius-Bär-Analysten.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten