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10:40 Uhr, 09.11.2012

EZB vor weiterer geldpolitischer Lockerung?

Frankfurt (BoerseGo.de) - Wie erwartet hat die EZB die Hauptrefinanzierungsrate unverändert bei 0,75 Prozent und den Einlagensatz bei null Prozent belassen. „EZB-Chef Mario Draghi formuliert die Wachstumsaussichten der Eurozone noch vorsichtiger als zuvor. Gerade der Datenkranz der letzten zwei Monate lässt ein abwärtsgerichtetes viertes Quartal 2012 und einen sehr moderaten Start in das Jahr 2013 erwarten“, kommentiert Michael Krautzberger, Leiter des europäischen Rentenfondsteams von BlackRock und Chief Investment Officer (CIO) der BlackRock Asset Management Deutschland AG den gestrigen Zinsentscheid der EZB.

Gleichzeitig erwarte die EZB eine baldige Rückkehr der Inflationsrate unter zwei Prozent, da der zugrundliegende Inflationsdruck sehr moderat sei. Allein durch seine Ankündigung habe das OMT-Programm zu einer Lockerung der monetären Bedingungen in der Eurozone geführt – insbesondere über fallende Kurzfristzinsen in den Peripherieländern und die teilweise Rückkehr von internationalen Investoren – , was sehr zu begrüßen sei, so der Investmentexperte weiter.

„Aus unserer Sicht ist dieser Ankündigungseffekt im Hinblick auf die kurzfristigen Zinsen allerdings zunehmend ausgereizt. Wir denken, dass eine weitere Lockerung der monetären Bedingungen aufgrund der sich verschlechternden Konjunkturprognosen zunehmend nötig wird. Dies könnte zum einen über den tatsächlichen Start des OMT-Programms und der damit verbundenen Interventionen erfolgen oder auch über eine weitere Lockerung der Geldpolitik für die gesamte Eurozone. Dies könnte insofern sinnvoll sein, da sich die vormals robuste Konjunktur in den Kernländern deutlich eintrübt“, so Krautzberger.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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