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15:16 Uhr, 23.03.2015

EZB: QE-Volumen könnte gesenkt oder erhöht werden

Die EZB will bis September 2016 Anleihen im Volumen von 60 Mrd Euro pro Monat kaufen. Das Volumen könnte aber angepasst werden, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern.

Die EZB hat im Januar beschlossen, bis mindestens September 2016 Wertpapiere des Euro-Systems im Volumen von monatlich 60 Milliarden Euro zu kaufen. Das ist aber offenbar alles andere als festgeschrieben. Die EZB könne bei der Umsetzung des Instruments flexibel agieren, sagte Ratsmitglied Christian Noyer heute bei einer Konferenz in Paris. Bei Änderungen in der Wirtschaft könne die EZB die Käufe auch erhöhen oder senken, so der Präsident der französischen Notenbank.

Die meisten Marktteilnehmer dürften das noch nicht verinnerlicht haben. In den nächsten Monaten müssen wir daher genau auf die Entwicklung der Wirtschaft uns insbesondere auch auf EUR/USD und Inflation achten. Ich halte es für wahrscheinlich, dass die EZB schon vor September 2016 Änderungen an ihrem Anleihekaufprogramm vornehmen wird. Jegliche Hinweise darauf - in die ein- oder andere Richtung - könnten für größere Kursturbulenzen sorgen. An den Aktienmärkten könnte es vor allem dann zu einer (heftigen) Korrektur kommen, wenn sich andeutet, dass die EZB das bisher genannte Volumen von 1,14 Billionen Euro nicht erreichen wird.

Noyer betonte außerdem, dass der Einlagensatz von derzeit minus 0,2 Prozent weiter gesenkt werden könnte. Dies wäre dann erforderlich, wenn durch die Wertpapierkäufe die Renditen weiter fallen und das Universum, der in Frage kommenden Papiere, zu klein wird. Die EZB hat zwar angekündigt, auch Anleihen mit einer negativen Rendite zu kaufen, maximal jedoch zur Höhe des aktuellen Einlagensatzes. Schon jetzt trifft das nur noch auf Papiere mit einer Laufzeit von mehr als vier Jahren zu.

Eine weitere Senkung des Einlagensatzes wird es für die EZB aber nicht einfacher machen, Staatsanleihen zu kaufen. Das Gegenteil wäre möglicherweise der Fall, da noch mehr Geld insbesondere in Bundesanleihen drängen würde. Zudem würde sich die Rendite von kurzlaufenden Anleihen sehr schnell dem neuen Einlagensatz anpassen. Für die EZB wäre damit nichts gewonnen. Im Gegenteil: Sie müsste Papiere mit einer noch negativeren Rendite aufkaufen, was die Verluste der Notenbanken noch erhöhen würde.

4 Kommentare

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  • mkgeld
    mkgeld

    die EZB wird weiter schlechte Anleihen einkaufen und eine kleine Bad Bank vorbereiten damit sie die Anleihen wieder los wird. Der finale Crash hat schon begonnen.

    13:32 Uhr, 24.03.2015
  • Borec
    Borec

    weiss jemand, wo man die wöchentliche menge der DOMO nachschauen kann?

    20:00 Uhr, 23.03.2015
  • MDADVISORY
    MDADVISORY

    Die EZB macht keine Verluste.

    15:30 Uhr, 23.03.2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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