EZB: DIW-Chef fordert QE im Volumen von €60 Mrd monatlich
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Nach Ansicht von DIW-Präsident Marcel Fratzscher sollte die EZB der Deflationsgefahr schnell entgegentreten und nach dem Vorbild der US-Notenbank ein breit gestreutes Anleihenankaufprogramm auflegen. Als Volumen bringt er 60 Mrd Euro pro Monat ins Spiel. Kombiniert werden soll das Programm mit einem Versprechen, dass die Ankäufe so lange fortgeführt werden sollen, bis sich die Finanzierungsbedingungen in der Eurozone normalisiert haben und die Inflationsrate wieder konsistent mit dem Mandat der EZB ist. Er begründet diese Forderung in einem Beitrag für die Zeitung "Die Welt" mit einem angeblichen "Horrorszenario" in Form einer Abwärtsspirale aus fallenden Preisen und stagnierender Wirtschaft.
Aus Sicht von Fratzscher wird eine Deflation in der Eurozone immer wahrscheinlicher. Grund seien unter anderem die erforderlichen Anpassungen in den Euro-Krisenländern. Die Kosten und Löhne in diesen Ländern müssen sinken, wodurch das Deflationsrisiko in Europa steigt. Zudem sei die Fähigkeit der EZB, die Finanzierungsbedingungen in den Krisenländern nachhaltig zu verbessern, mit ihren gegenwärtigen Instrumenten eingeschränkt. Gleichzeitig rechnet Fratzscher mit einem Anstieg der langfristigen Zinsen durch das Ende der lockeren Geldpolitik in den USA und die globale wirtschaftliche Erholung. Für Unternehmen in den Krisenstaaten Europas werde es dann noch schwerer, an Kredite zu kommen – wodurch wiederum die Deflationsgefahren steigen.
Ich kann mich der Meinung von Fratzscher nicht anschließen, da ich keinerlei Deflationsgefahren sehe. Von einer echten Deflation sind wir in der Eurozone meilenweit entfernt. Zudem sehe ich keine wirtschaftlichen Gefahren im Zusammenhang mit einer (kleinen) Deflation. Gehen wir einmal von einem jährlichen Preisrückgang um 1 Prozent aus. Kein Bürger würde seinen Konsum aufschieben nur weil er die Ware in einem Jahr 1 Prozent günstiger bekommt. Dies zeigt auch die ungebrochene Nachfrage nach neuen Elektronikartikeln, obwohl sie schon wenige Wochen nach Erscheinen deutlich günstiger zu haben sind.
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