Kommentar
12:41 Uhr, 19.11.2015

EZB bereitet Lockerungsmaßnahmen verbal vor

Mehrere Vertreter der EZB verweisen mehr und mehr auf die gestiegenen Abwärtsrisiken für die Wirtschaft und die sinkenden Inflationserwartungen. Eine weitere geldpolitische Lockerung im Dezember wird damit zunehmend wahrscheinlicher.

Die Terroranschläge in Paris werden keinen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung der Wirtschaft im Euroraum haben. Da sind sich die meisten Volkswirte einig. Einige Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) sehen das aber mal wieder anders oder behaupten das zumindest, um ihre geldpolitischen Ziele umsetzen zu können.

Nach Ansicht von EZB-Chefvolkswirt Peter Praet könnten sich die Abwärtsrisiken durch die Anschläge erhöht haben. Die Rückkehr zum Inflationsziel von nahe 2 Prozent sei durch die jüngsten Entwicklungen weiter zurückgeworfen worden, sagte er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg.

EZB-Vizepräsident Vitor Constancio betonte, die wirtschaftlichen Folgen der Anschläge in Paris seien noch nicht absehbar. Auch diese Aussage impliziert eine gewisse Risikoeinschätzung. Gleichzeitig erklärte Constancio, dass die Wertpapierkäufe so lange wie nötig fortgesetzt werden und die Zinsen eine sehr lange Zeit niedrig bleiben müssen, um die Inflation wieder in die Nähe der Zielmarke zu bringen.

Die vermehrten Äußerungen, was zunehmende Abwärtsrisiken für die Konjunktur betrifft, lassen darauf schließen, dass die EZB ihre Geldpolitik im Dezember weiter lockern wird. Davon gehen mittlerweile auch die meisten Volkswirte aus. Zu den möglichen Lockerungsmaßnahmen zählt neben einer Ausweitung des Wertpapierkaufprogramms eine weitere Absenkung des Einlagensatzes von derzeit minus 0,20 Prozent.

Dies unterstrich EZB-Chefvolkswirt Peter Praet heute auch nochmal. Eine Senkung des Einlagenzinssatzes sei Teil des Instrumentariums, sagte er in Frankfurt und betonte, dass die Erfahrung der EZB mit einem negativen Einlagensatz "günstiger ist, als wir dies zunächst erwartet haben". Die EZB müsse auf die sinkenden Inflationserwartungen reagieren, fügte Praet ferner hinzu.

2 Kommentare

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  • bembes
    bembes

    Wie Peter Praet EZB-Chefvolkswirt werden konnte, würde mich auch interessieren.

    Hohes Gehalt und keine Ahnung....................das passt gut...................wie bei Draghi,

    wäre der doch in Italien oder bei Goldmann Sachs geblieben. Aber bei der EZB ist die

    Pension höher !!!

    14:48 Uhr, 19.11.2015
  • kingkong007
    kingkong007

    Wer bei der EZB arbeitet muss diesen Unsinn verbreiten.

    So kann man schön von seinem eigenen Unvermögen ablenken.

    13:33 Uhr, 19.11.2015