Kommentar
11:45 Uhr, 07.05.2021

"Extreme" Verkäufe: Hedgefonds flüchten aus Aktien, während Privatanleger kaufen

Profi-Investoren trennen sich insbesondere von Tech-Aktien, wie eine Auswertung der Bank of America zeigt. Privatanleger kaufen hingegen.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
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    Kursstand: 34.548,53 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100
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  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 34.548,53 $ (NYSE)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 13.613,73 Pkt (NASDAQ)

Der US-Aktienmarkt klettert weiter von Rekordhoch zu Rekordhoch. Der Dow Jones Industrial Average konnte erst gestern eine neue Bestmarke setzen, während S&P 500 und Nasdaq-100 in der vergangenen Woche das letzte Mal auf neue Allzeithochs kletterten.

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Doch die Rekordjagd wird nicht mehr von Käufen der Profi-Investoren begleitet. Ganz im Gegenteil: Hedgefonds und andere institutionelle Anleger gehören schon seit Wochen netto zu den Verkäufern im Markt, wie eine Auswertung der Bank of America zeigt.

Während Hedgefonds bereits seit fünf Wochen netto Aktien verkaufen und institutionelle Anleger seit drei Wochen, waren Privatanleger drei Wochen in Folge die einzige Gruppe, die noch Aktien gekauft hat, so die Bank of America. Besonders Technologieaktien standen bei den Profi-Anlegern auf dem Verkaufszettel.

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Insgesamt waren die Kunden der Bank of America netto jetzt zwei Wochen in Folge Verkäufer von Aktien und ETFs, wobei der Vier-Wochen-Durchschnitt der Investmentflüsse sogar in der Nähe eines Rekordtiefs steht, wie die Bank of America in einem Schreiben an ihre Kunden erläuterte.

Im Vier-Wochen-Schnitt wurde bei den Aktien-Verkäufen der Hedgefonds sogar ein neues Rekordniveau seit 2008 erreicht. Bisher seien die Mittelabflüsse nur einmal annähernd in gleicher Höhe aufgetreten, schreibt die Bank of America: "Das einzige andere Mal waren die Flüsse derart extrem am Ende des letzten Augusts, woraufhin der S&P 500 in den folgenden ein bzw. vier Wochen um 2,5 Prozent bzw. 2,3 Prozent fiel", heißt es.

Allerdings war nach den Verkäufen der Hedgefonds im vergangenen Jahr die Rekordjagd des Aktienmarktes eben keineswegs beendet. Nach einer zweimonatigen Seitwärtskorrektur setzten die großen Indizes ihren Anstieg unbeirrt fort und kletterten bis zuletzt immer wieder auf neue Rekordstände.

Dass die Rekordjagd zuletzt nur noch von Käufen der Privatanleger getragen wird, kann sicher als Warnzeichen betrachtet werden. Allerdings hatten die Privatanleger seit dem Corona-Crash insgesamt ein besseres Händchen als die meisten Profi-Investoren. Eine Studie des Finanzprofessors Ivo Welch aus dem vergangenen Jahr zeigte sogar, dass unerfahrene Privatanleger beim Kostenlos-Broker Robinhood von Mitte 2018 bis August 2020 insgesamt besser abgeschnitten haben als Profi-Anleger im gleichen Zeitraum (siehe: Hobby-Trader lassen die Profis weit hinter sich).

Fazit: Die Rally am US-Aktienmarkt wurde in den vergangenen Wochen nur noch von Käufen der Privatanleger getragen, während Hedgefonds und andere Profi-Anleger auf der Verkäuferseite aktiv waren. Die große Skepsis der Profi-Anleger kann durchaus als Warnzeichen verstanden werden. Allerdings hatten die Privatanleger nach dem Corona-Crash ein besseres Händchen als die meisten Profi-Investoren.


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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Kommentars investiert: Nasdaq-100 (long)

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Kommentars investiert: Nasdaq-100 (long)

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2 Kommentare

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  • WORHam
    WORHam

    Dann stellt sich die Frage : " In welche Sparte investieren die Profi-Anleger oder halten Sie cash ? ? ? ? ?? "

    19:20 Uhr, 07.05. 2021
  • MC500
    MC500

    ...die Privaten hatten kein "besseres Händchen", sondern blind vor Gier immer weiter gezockt. Wir alle wissen, wo das enden wird...

    15:11 Uhr, 07.05. 2021

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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