Kommentar
11:36 Uhr, 15.09.2025

Exklusive stock3 Plus Analyse: NOVO NORDISK - So bewertet Barclays die aktuelle Situation!

Die Analysten von Barclays haben in einem aktuellen Update zentrale Investorenfragen zur Novo-Nordisk-Aktie analysiert. Im Fokus: neue Wettbewerbsrisiken, der Restrukturierungsplan des neuen CEOs und die mittelfristige Prognose.

Eine weitere Prognosesenkung in der Vorwoche steckte die Novo-Nordisk-Aktie gut weg. Barclays äußert sich nun in einem Update zu den Aussichten des Pharmakonzerns.

Novo Nordisk hat turbulente Monate hinter sich. Auf eine Gewinnwarnung im August folgte ein umfassender Restrukturierungsplan unter dem neuen CEO Mike Doustdar. Parallel veröffentlichte die Konkurrenz , darunter Eli Lilly und Viking Therapeutics, neue Studiendaten zu oralen GLP-1-Wirkstoffen, die das Marktumfeld zusätzlich verändern könnten.


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Barclays sieht Novo Nordisk nach wie vor solide aufgestellt. Der Kursanstieg der Aktie um 4 % nach Bekanntgabe der neuen Pläne sei vor allem auf die bestätigte Umsatzprognose für 2025 und das "vielversprechende strategische Signal" durch das neue Management zurückzuführen. An den fundamentalen Treibern ändere sich laut Einschätzung der Analysten zunächst wenig.

Kritische Phase ab 2026: Vier strukturelle Herausforderungen

Während für 2025 noch eine robuste Entwicklung erwartet wird, stellen die Analysten von Barclays das Folgejahr deutlich skeptischer dar. Sie identifizieren vier zentrale Risikofaktoren für die operative Entwicklung ab 2026:

  1. Fehlende Volumenerholung: Trotz hoher Nachfrage sei kurzfristig keine klare Wende bei den Absatzmengen erkennbar.
  2. Anhaltende Belastung durch compounded GLP-1s: Apothekenmischungen nicht zugelassener GLP-1-Präparate bleiben ein Störfaktor, länger als ursprünglich angenommen.
  3. Wachsende Pipeline-Sorgen: Novo Nordisk verfüge aktuell über keine stark positionierten Spätphasen-Projekte, um dem zunehmenden Wettbewerb, vor allem durch orale Präparate, adäquat zu begegnen.
  4. Preisdruck durch Regulierung: Der Inflation Reduction Act, mögliche Generika sowie politische Preisvorgaben wie das Most-Favoured-Nation-Prinzip könnten die Margen ab 2026 spürbar belasten.

Debatte über fairen Bewertungsansatz

Barclays bleibt beim Rating "Equal Weight" für die Aktie und sieht das Kursziel bei 375 DKK. Die aktuelle Bewertung mit einem 12-Monats-KGV von 13 liegt leicht über dem Schnitt der großen Pharmawerte im Barclays-Universum (12). Die Analysten verweisen dabei auf eine erwartete Gewinnwachstumsrate (EPS-CAGR) von rund 12 % zwischen 2025 und 2028, verglichen mit nur 7,6 % im Branchendurchschnitt.

In der Marktdiskussion zeigt sich jedoch ein differenziertes Bild. Während Bullen argumentieren, die Gewinnwarnung sei ein "Kitchen-Sink-Reset" gewesen und eröffne nun attraktive Einstiegsmöglichkeiten, verweisen Bären auf strukturelle Unsicherheiten, insbesondere bei der Kommerzialisierung von Semaglutid und dem zunehmenden Konkurrenzdruck. Aus Sicht der Skeptiker könnte die Aktie daher eher wie Unternehmen mit bevorstehenden Patentabläufen bewertet werden, also mit einstelligem KGV.

Starke Konkurrenz durch Eli Lilly bei oralen Präparaten

Ein weiteres Thema in der Barclays-Analyse betrifft die Zukunft des oralen GLP-1-Markts. Hier rechnen die Analysten damit, dass Orforglipron von Eli Lilly dem oralen Semaglutid von Novo Nordisk überlegen sein dürfte. Ausschlaggebend sei vor allem die bessere Skalierbarkeit. Orforglipron dürfte nach Einschätzung der Bank Mitte 2026 auf den Markt kommen, das 25-mg-Semaglutid von Novo hingegen bereits Anfang 2026.

Wichtig: Barclays geht nicht davon aus, dass orale Präparate die etablierten Injektionen verdrängen werden. Vielmehr werde der Markt insgesamt wachsen, unter anderem durch den Einsatz oraler Produkte als Erhaltungstherapien.

FDA-Zulassung für Wegovy bei MASH

Ein Lichtblick ist die jüngst erteilte FDA-Zulassung von Wegovy zur Behandlung von metabolisch-assoziierter Steatohepatitis (MASH). Barclays sieht darin prinzipiell eine positive Entwicklung, die die Verschreibungsbasis erweitern könnte. Kurzfristig werde der Markthochlauf jedoch nur schrittweise erfolgen. Entscheidend bleibe, ob sich aus der neuen Indikation ein messbarer Wachstumseffekt bei den Verschreibungen ergibt.

Fazit: Schöne Zusammenfassung von Barclays! Nachdem ich mich lange skeptisch gegenüber der Novo-Nordisk-Aktie geäußert hatte, wechsle ich nun so langsam ins Lager der Bullen und halte eine Bodenbildung um 40 EUR langfristig weiterhin für möglich. Da der vorherrschende Abwärtstrend ungebrochen ist, sollten Anleger Stand jetzt aber noch keine vollen Positionen fahren.

Eine ausführliche charttechnische Besprechung der Aktie von meinem Kollegen Thomas May findest Du hier.

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Erstveröffentlichung: 08:02 Uhr, 15.09.2025 von Bastian Galuschka

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