Exklusive stock3 Plus Analyse: NORTHROP GRUMMAN - Der Konzern hinter dem Iran-Schlag
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Der Konzern hinter dem schon 1993 in Dienst gestellten Bomber ist Northrop Grumman. Auch der Nachfolger steht schon in den Startlöchern und soll noch einmal deutlich verbessert den Status der USA festigen.
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Verbesserungen gegenüber der B‑2 umfassen insbesondere eine modernere Stealth-Technologie, digitale Fertigung, offene Systemarchitektur sowie geringere Wartungsanforderungen. Zudem ist die B‑21 für bemannte und unbemannte Einsätze ausgelegt und soll einfacher auf künftige Bedrohungsszenarien angepasst werden können. Die Indienststellung ist nach aktuellem Stand für das Jahr 2027 vorgesehen. Der Erstflug fand im November 2023 statt, derzeit befindet sich das Programm in der Testphase. Die B‑21 ist eines der zentralen Modernisierungsprojekte der US-Luftwaffe im Rahmen der nuklearen Triade. Lohnt sich ein Blick auf die Northrop-Grumman-Aktie?
Auftragsbestand sichert die Auslastung ab
Mit einem Auftragsbestand von rund 93 Mrd. USD, einer erneuten Dividendenanhebung um 12 % und ambitionierten Wachstumsplänen präsentierte sich Northrop Grumman zuletzt auf einer Investoren-Konferenz. CEO Kathy Warden sprach von einer „Position der Stärke“, aus der das Unternehmen trotz globaler Unsicherheiten agiere. Besonders im Fokus standen dabei das strategische Langstreckenbomberprogramm B‑21 Raider, das Raketenabwehrkonzept „Golden Dome“ sowie das wachsende internationale Geschäft.
Das B‑21-Programm, als technologischer Nachfolger der ikonischen B‑2-Bomber konzipiert, bleibt ein zentrales Element in Northrop Grummans Portfolio. Trotz einer einmaligen Belastung im ersten Quartal – verursacht durch höhere Materialkosten und eine Produktionsumstellung – betonte Warden, dass die Margenerwartungen langfristig intakt bleiben. Der Tarnkappenbomber befindet sich im Testflugprogramm und erfüllt laut US-Luftwaffe bislang alle Leistungs- und Zeitvorgaben. Für die Serienfertigung rechnet Northrop Grumman mit einem Start Ende dieses Jahrzehnts.
„Das B‑21-Programm verläuft in bemerkenswerter Stabilität – vor allem im Vergleich zu anderen militärischen Großprojekten der letzten Jahrzehnte“, sagte Warden. Die größten Herausforderungen lägen bislang weniger in der Technik als in der Inflation: Die ursprünglichen Kalkulationen stammen aus dem Jahr 2016 – seither haben sich Kostenannahmen deutlich verändert.
Wachstum auch außerhalb der USA
Parallel dazu gewinnt das internationale Geschäft spürbar an Bedeutung. Warden sprach von konkreten Geschäftschancen im Milliardenbereich in Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Gefragt seien unter anderem integrierte Luft- und Raketenabwehrsysteme wie IBCS, präzisionsgelenkte Lenkwaffen und Hochleistungssensorik. Bereits heute hat Northrop Grumman die Zahl der exportfähigen Produkte im Vergleich zu 2018 verdreifacht.
Ein zentrales Zukunftsthema ist das US-Programm „Golden Dome“ – eine umfassende Raketenabwehrarchitektur mit Schwerpunkt auf Hyperschallbedrohungen. Northrop Grumman sieht sich hier strategisch gut aufgestellt: mit weltraumbasierter Aufklärung, bodengestützter Systemintegration (IBCS) sowie modernster Abfangtechnologie. Das Unternehmen entwickelt unter anderem den Glide Phase Interceptor gemeinsam mit japanischen Partnern und der US Missile Defense Agency.
Auch bei unbemannten Systemen wie dem MQ-4C Triton sieht Northrop weiteres Potenzial. Die Plattform bietet hochfliegende, langandauernde Überwachungsfähigkeiten – gerade in geopolitisch sensiblen Regionen ein gefragtes Einsatzmittel. Die Fertigung ist bis mindestens Ende des Jahrzehnts gesichert.
Im Raumfahrtgeschäft setzt Northrop Grumman zunehmend auf sicherheitsrelevante Anwendungen. Während NASA-Aufträge an Bedeutung verlieren, wachsen Programme für Raketenfrühwarnung, Satellitenstarts und Weltrauminterzeptoren – etwa im Rahmen von Amazons Kuiper-Konstellation oder bei Programmen der Space Development Agency. Bei der jüngst diskutierten Raketenfrühwarnarchitektur „Golden Dome“ will Northrop sowohl als Systemführer als auch als Zulieferer agieren.
Finanziell bleibt der Konzern auf Kurs: Die Prognose für den Free Cash Flow von rund 4 Mrd. USD bis 2028 wurde trotz der B‑21-Sonderbelastung bestätigt. Für 2025 plant Northrop Grumman, den gesamten freien Cashflow an die Aktionäre auszuschütten – über Dividenden und Aktienrückkäufe. Große Zukäufe sind nicht geplant. Warden kündigte an, den Fokus auf organisches Wachstum, internationale Expansion und gezielte Technologiepartnerschaften zu legen.
„Wir wollen nicht nur für die kommenden Jahre, sondern bis in die 2030er-Jahre hinein die Weichen für nachhaltigen Erfolg stellen“, so Warden.
Fazit: Die Northrop-Grumman-Aktie steht heute unter besonderer Aufmerksamkeit. Auch im Drohnenzeitalter wurde die strategische Bedeutung von Bombern erneut deutlich. Die B-2-Bomber sollen 37 Stunden Flug hinter sich gebracht haben und können damit jeden Punkt auf der Erde von den USA aus angreifen. Das dürfte diesem Waffensystem wieder mehr Interesse, auch von Anlegern verschaffen. Die Bewertung liegt im Rahmen anderer US-Rüstungsaktien.
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Jahr | 2024 | 2025* | 2026e* |
Umsatz in Mrd. USD | 41,03 | 42,12 | 44,14 |
Ergebnis je Aktie in USD | 26,08 | 25,20 | 28,74 |
KGV | 19 | 20 | 17 |
Dividende je Aktie in USD | 8,05 | 8,46 | 9,29 |
Dividendenrendite | 1,62% | 1,70% | 1,87% |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |

Erstveröffentlichung: Sascha Gebhard, 12:15 Uhr, 23.06.2025
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