Kommentar
10:55 Uhr, 18.03.2022

Executive Order Key Takeaways, PoW Mining aus dem Schneider in Europa

Jede Woche veröffentlicht das 21Shares Research-Team datengesteuerte Einblicke in die Welt der Krypto-Assets.

Erwähnte Instrumente

Marktausblick

Im Laufe der vergangenen Woche hat sich der gesamte Kryptomarkt bei einem Gesamtwert von rund 1,9 Billionen Dollar eingependelt, die überwiegende Mehrzahl der Large-Cap-Kryptos hat sich dabei innerhalb einer Spanne von 5-10 Prozent bewegt. Darunter waren jedoch einige positive Ausreißer zu beobachten: Bitcoin performte um rund ein Prozent, Ethereum um 1,3 Prozent und XRP und Terra sogar um 3,6 und 17,3 Prozent besser als der Durchschnitt. Darüber hinaus war die Woche auch von den Entwicklungen der US-Wirtschaft, darunter vor allem die Möglichkeit einer Rezession durch eine umgekehrte Ertragskurve und die Entscheidung der Fed, den Leitzins zu erhöhen, geprägt.

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Quelle: TradingView and CoinDesk

Der Bitcoin entkam am Montag nur knapp einem Bärenmarkt. Wie in der obenstehenden Grafik – einer sogenannten Ichimoku-Cloud – ersichtlich, stabilisierte sich Bitcoin nach einigen Taumelbewegungen bei der 40.000 Dollar-Schwelle. Damit ist das größte Kryptoasset im Wert gestiegen, liegt jedoch immer noch unter seinem Hoch der letzten Woche von 42.600 Dollar. Die Ichimoku-Cloud ist eine Ansammlung technischer Indikatoren, die Unterstützungs- und Widerstandsniveaus sowie Momentum und Trendrichtung anzeigen und stellt eine datengestützte Prognose dar.

Wie wir schon letzte Woche berichteten, unterzeichnete US-Präsident Biden am 9. März ein Dekret mit dem Titel „Ensuring Responsible Development of Digital Assets”, die Regierungsbehörden in den Vereinigten Staaten einige neue Aufgaben auferlegte und letztendlich zur Einführung einer digitalen Zentralbankwährung führen könnten. Hierzu einige Details:

  • Der Justizminister hat – in Absprache mit dem Finanzminister und dem Vorsitzenden der Federal Reserve – 180 Tage Zeit, um eine Einschätzung darüber abzugeben, ob für die Ausgabe einer digitalen US-Zentralbankwährung (CBDC) Gesetzesänderungen erforderlich sind. Ein entsprechender Gesetzesvorschlag wird innerhalb von 210 Tagen folgen.
  • Im Hinblick auf den globalen Wettbewerb wird das US-Handelsministerium (Department of Commerce) gebeten, einen Rahmen für ein behördenübergreifendes internationales Engagement mit ausländischen Partnern zu entwickeln, um ein internationales Forum zu schaffen, das die Einführung digitaler Vermögenswerte und standardisierter Regeln fördert.
  • Die nationalen Sicherheitsbehörden wiederum haben 90 Tage Zeit, um Vorarbeit zur Maximierung der Cybersicherheit in Zusammenhang mit der Einführung einer CBDC erstellen. In der Anordnung werden die Behörden aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die US-Gesetze für Kryptowährungen mit denen der Verbündeten der USA übereinstimmen, um sicherzustellen, dass die internationalen Rahmenwerke und Partnerschaften optimal auf mögliche Risiken reagieren zu können.
  • Das Finanzministerium, die Commodity Futures Trading Commission (CFTC), die Securities and Exchange Commission (SEC), das Consumer Financial Protection Bureau (CFPB) und andere wurden damit beauftragt, Empfehlungen für die Entwicklung einer einheitlichen Policy für den Sektor der digitalen Vermögenswerte zu sammeln.
  • Der Finanzminister schlussendlich wurde beauftragt, einen Bericht über die Zukunft des Geldes und der Zahlungssysteme zu erstellen. Der Bericht soll sich mit den Auswirkungen digitaler Vermögenswerte auf das Wirtschaftswachstum, das Finanzwachstum und die Integration, die nationale Sicherheit und das Ausmaß, in dem technologische Innovationen diese Zukunft beeinflussen können, befassen.

Erst gestern wurde berichtet, dass Saudi-Arabien erwägt, sein Öl im Angesicht steigender Ölpreise auch im chinesischen Yuan zu verkaufen. Diese Entwicklung ist ein Vorbote eines Szenarios, das wir bei 21Shares schon lange erwartet haben: ein Versuch, sich gegen die Hegemonie des Dollars mit dem Aufstieg der digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) abzusichern. Bereits im Jahr 2020 wies unser Director of Research, Eliezer Ndinga, darauf hin, dass führende Politiker aus dem Iran, Malaysia, der Türkei und Katar Kryptowährungen als Ersatz für den US-Dollar in bilateralen Handelsabkommen ins Auge fassen, wie in einem Artikel des Economist zu lesen ist.

Am 17. März, hat der US-Senatsausschuss für Bankwesen, Wohnungswesen und städtische Angelegenheiten eine gemischte Sitzung mit dem Titel "Understanding the Role of Digital Assets in Illicit Finance" einberufen. Die Anhörung hat sich auf die mögliche Nutzung von Kryptowährungen zur Umgehung von Sanktionen im Ukraine-Russland-Konflikt konzentrieren. An dieser Anhörung nimmt Jonathan Levin, Mitbegründer und Chief Strategy Officer von Chainalysis, als Zeuge teil. Wie Chainalysis vor kurzem mitteilte, war der Anteil illegaler Transaktionen mit Kryptowährungen im vergangenen Jahr praktisch auf null gefallen. Erst vor kurzem veröffentlichte Chainalysis außerdem eine neue Funktion mit dem Namen „Chainalysis oracle for sanctions screening“. Sie soll Adressen identifizieren, die Handel mit Smart Contracts treiben und von Organisationen stammen, die von der EU, USA oder den Vereinten Nationen mit Sanktionen belegt wurden.

In einem ähnlichen Zusammenhang wiesen japanische Behörden am Montag Kryptobörsen an, keine Transaktionen mit Krypto-Vermögenswerten abzuwickeln, die den Sanktionen gegen Russland und Weißrussland unterliegen, und nach den Bestimmungen dieser Sanktionen eingefroren werden sollen. Das Unternehmen Tether, Betreiber der gleichnamigen Stablecoin, lehnte jedoch mit einer Erklärung indirekt die Bitte der Ukraine ab, Transaktionen mit russischen Nutzern zu stoppen und schloss sich damit den Krypto-Plattformen Kraken und Coinbase Global an. "Tether führt eine ständige Marktüberwachung durch, um sicherzustellen, dass es keine unregelmäßigen Bewegungen oder Maßnahmen gibt, die gegen internationale Sanktionen verstoßen könnten", ließ das Unternehmen in einer Erklärung verlautbaren.

Die Krypto-Community in Europa stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus, nachdem Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments gegen eine Version des Gesetzentwurfs zu Märkten für Krypto-Assets oder MiCA gestimmt hatten, der ein Verbot von Proof-of-Work Kryptowährungen innerhalb der EU vorsah.

Dubai hat seine erste Gesetzgebung zu Kryptowährungen eingeführt und befindet sich nun in der Änderungs- und Genehmigungsphase. Non-Fungible Tokens (NFTs) und CBDCs fallen nicht unter das Dubai Virtual Asset Regulation Law, das das Verbot von „algorithmischen Token“ fordert, die Angebot und Nachfrage stören, um den Preis zu kontrollieren, und „Datenschutz-Token“, die Token verschleiern sollen Inhaber und Handelsmuster. In dieser Angelegenheit wurde berichtet, dass vermögende Russen letzte Woche versuchten, Krypto in Milliardenhöhe über Krypto-Unternehmen in Dubai zu liquidieren, da die Invasion in die vierte Woche geht.

Südkoreas neu gewählter Präsident ist ein Krypto-Befürworter. Der Kandidat der Konservativen Partei, Yoon Suk-Yeol, ist ein ehemaliger Spitzenstaatsanwalt, der versprochen hat, die Kryptoindustrie zu deregulieren, um junge Wähler anzuziehen. Werden diese Gelübde eingehalten? Wir werden es sehen.

Das Gesamtvolumen des NFT-Marktes erreichte unterdessen den niedrigsten Stand seit Juli letzten Jahres. Wie die Grafik unten zeigt, ist allein das Handelsvolumen von OpenSea um 70 Prozent gesunken. Darüber hinaus verzeichnete Ethereum laut den von DappRadar aggregierten Daten einen Rückgang des Handelsvolumens um 33 Prozent auf dem gesamten NFT-Markt, sowie einen Rückgang von fast 61 Prozent bei Solana und 38 Prozent bei der Ronin-Chain, einer sogenannten Sidechain des NFT-Spiels Axie Infinity.

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Quelle: Delphi Digital

Es gab noch weitere Entwicklungen in der NFT-Welt: CryptoPunks und Meebits wurden von Yuga Labs, dem Unternehmen hinter Bored Apes, übernommen. Zuvor wurde Kritik an Larva Labs, dem Schöpfer der NFTs laut. Larva Labs wurde mangelnde Beratung in Bezug auf geistige Eigentumsrechte und Engagement mit der Community vorgeworfen. Anlässlich des Deals kommentierte Larva Labs, dass sie nicht in der Lage seien, das Projekt zu unterstützen. Die Umsätze von CryptoPunks stiegen nach der Übernahme auf 1.200 %.

Wir bei 21Shares sind der Ansicht, dass der NFT-Markt nicht lange an seiner jetzigen Position bleiben wird. Diese Theorie wird durch die zunehmende institutionelle Nutzung von NFTs und Web 3-Tools gestützt – das haben wir im Februar bereits gesehen und in unserem letzten Monatsbericht erwähnt.

Wöchentliche Renditen

The returns of the top five crypto assets over the last week were as follows — BTC (2.41 %), ETH (0.57 %), BNB (-2.29 %), XRP (7.56 %), and ADA (0.24 %).

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Quelle: 21Shares

Nettozuflüsse pro 21Shares ETP

Die Nettoabflüsse in unsere ETPs in Summe von -3.66 Mio. US-Dollar in der vergangenen Woche setzen sich wie folgt zusammen:

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Quelle: 21Shares

Jede Woche veröffentlicht das 21Shares Research-Team datengesteuerte Einblicke in die Welt der Krypto-Assets. Bitte richten Sie jegliche Kommentare, Fragen und Feedback an research@21shares.com

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Über den Experten

Adrian Fritz
Adrian Fritz
Research Associate bei 21Shares

Adrian Fritz ist Research Associate bei 21Shares und erstellt datengestützte Analysen der Kryptoasset-Industrie. Zuvor war Herr Fritz als Finanzanalyst bei der Cellnex in Zürich und bei Signature Management Consultants SL in Barcelona tätig.

Nach seinem Masterstudium in International Business, welches er an der HULT International Business School in San Francisco 2015 abschloss, begann Herr Fritz seine Karriere als Stockbroker an der Wall Street - weitere Karrierestationen führten ihn ins Investmentbanking und in die Unternehmensberatung.

Mit einer bereits jahrelangen Leidenschaft für die Krypto-Welt entschloss er sich dem auch auf professioneller Ebene nachzugehen.

21Shares AG, ein Schweizer Produktanbieter, macht das Investieren in Krypto-Assets über Ihre herkömmliche Bank oder Ihren Broker so einfach wie den Kauf von Aktien. Das Unternehmen mit Sitz in Zug und Büros in Zürich und New York hat mehrere Weltneuheiten lanciert, darunter im November 2018 den ersten börsennotierten Top 5 Krypto-Basket-Index.

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21Shares wurde 2018 gegründet und wird von Experten aus der Technologie- und Finanzwelt geführt. Den Ritterschlag erhielt 21Shares von Catherine Wood. Die Starinvestorin ist Geschäftsführerin von ARK Investment Management. Als eine der erfolgreichsten Investorinnen der Wall Street fungiert sie als unabhängiges Mitglied des Aufsichtsrats von 21Shares.

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