EWU: Inflation fällt überraschend auf 1,8%
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1. Für Januar hat Eurostat eine finale Inflationsrate von - 0,5 % mom und 1,8 % yoy berechnet, was leicht unter der Vorabschätzung von 1,9 % liegt. Dies entspricht einem saisonbereinigten Monatsanstieg von 0,3 %. Die im Januar besonders stark ausgeprägten saisonalen Preisschwankungen haben neben niedrigeren Energiepreisen zu dem Monatsrückgang geführt. So gingen die Preise von Schuhen um 7,9 %, die von Pauschalreisen um 14,5 % und die von Bekleidungsartikeln um 9,5 % im Monatsvergleich zurück. Rechnerisch führt dies allein zu einem Rückgang des Verbraucherpreisindex um knapp 0,8 Prozentpunkte. Steigende Gas- und Elektrizitätspreise sowie Preiserhöhungen in Restaurants und Cafes haben dazu geführt, dass der Monatsrückgang dann doch etwas niedriger ausfiel. Die Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland dürfte die Inflationsrate um knapp 0,2 Prozentpunkte erhöht haben.
2. Wie im Januar üblich wurden die Ländergewichte erneut angepasst. Zum einen wurde der Länderumfang um Slowenien erweitert, das zum Jahresanfang der EWU beigetreten war. Der Anteil von Slowenien ist mit 0,34 % am Gesamtindex nur geringfügig höher als der von Luxemburg mit 0,24 % und damit fast zu vernachlässigen. Zum anderen wurden die Ländergewichte an den veränderten Anteil der monetären Konsumausgaben in den einzelnen Ländern angepasst. Länder mit einer überdurchschnittlichen Konsumdynamik erhalten daher immer höhere Anteile. So stieg der Anteil von Frankreich von 20,3 % auf 20,7 % und der von Spanien von 12,0 % auf 12,3 %, während der Anteil von Italien von 19,1 % auf 18,3 % fiel. Deutschland bleibt mit 28,2 % Schwergewicht in dem Index, wenngleich der Anteil seit Beginn der Währungsunion 1999 von 34,5 % sukzessive gefallen ist.
3. Prognose: In den nächsten Monaten rechnen wir mit weiterhin guten Inflationsdaten. Der morgen anstehende vorläufige HVPI für Februar sollte einen Wert von 1,9 % aufweisen, wobei die Abwärtsrisiken dominieren. Im zweiten Quartal rechnen wir mit Inflationsraten von durchschnittlich 1,8 %. Im September fallen die günstigen Basiseffekte weg, die aus dem Ölpreisrückgang im Herbst resultieren. Dann erwarten wir wieder Inflationsraten, die sowohl bei der Kernrate als auch bei der Gesamtrate bei über 2,0 % liegen. Die aktuell guten Daten sind daher kein Grund für die EZB, von ihrem Stabilisierungskurs Abstand zu nehmen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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