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12:21 Uhr, 22.04.2014

Eurozone: Moderater Preisauftrieb, aber keine Deflationsgefahr

Mit einer Inflationsrate von aktuell 0,5 Prozent im Jahresvergleich herrscht in der Eurozone den Analysten vom Raiffeisen Researchein zufolge ein disinflationäres, nicht jedoch ein deflationäres Umfeld.

Wien (BoerseGo.de) – Der Inflation in der Eurozone wird aktuell viel Aufmerksamkeit geschenkt. Nachdem die Europäische Zentralbank auf den Rückgang der Inflationsrate im Oktober 2013 auf 0,7 Prozent im Jahresvergleich bereits auf ihrer Zinssitzung Anfang November 2013 mit der Absenkung des Hauptrefinanzierungssatzes auf 0,25 Prozent reagiert hatte, rechneten viele Marktteilnehmer mit weiteren Lockerungsschritten, wie die Analysten vom Raiffeisen Research im aktuellen „Fokus Eurozone“ schreiben.

Enttäuschung habe sich daher breit gemacht, als auf den Zinssitzungen Anfang dieses Jahres der „Easing bias“ zwar bestätigt, trotz niedriger Inflation allerdings keine zusätzlichen Maßnahmen angekündigt wurden. Zwar sei auf der Zinssitzung im April die Bereitschaft zur Nutzung unkonventioneller Maßnahmen wie „Quantitative Easing“ bekundet worden, die Aktivierung derartiger Maßnahmen sei jedoch gleichzeitig an das Vorhandensein von Deflationsgefahren Geknüpft worden, welche die EZB derzeit und auch in Zukunft nicht sehe, heißt es weiter.

Obwohl die Inflationsrate aktuell unbestritten niedrig ist, halten wir die – mitunter auch von offiziellen Institutionen wie dem IWF und der OECD geäußerten – Deflationsängste für übertrieben“, so das Reaiffeisen Research. Unter Deflation verstehe man den Rückgang des allgemeinen Preisniveaus. Das heiße, die Preise der meisten, zumindest aber sehr vieler Güter und Dienstleistungen des zugrundeliegenden Warenkorbs müssten über einen längeren Zeitraum hinweg fallen. Um von einer Deflation zu sprechen reiche es also nicht aus, wenn negative Inflationsraten die Folge beispielsweise stark sinkender Energie- oder Nahrungsmittelpreise sind bzw. in Folge gesenkter Verbrauchsteuern aufträten, heißt es weiter.

„In der Eurozone lag die Inflationsrate (HVPI) im März bei 0,5 Prozent im Jahresvergleich. Aktuell befinden wir uns in der Eurozone somit in einem disinflationären, nicht jedoch in einem deflationären Umfeld“, so die Analysten vom Raiffeisen Research, die für das laufende Jahr eine Inflationsrate von 1,1 Prozent im Jahresvergleich prognostizieren und für 2015 wir einen leichten Anstieg auf 1,5 Prozent erwarten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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