Eurozone: Inflationsrate sinkt stärker als erwartet
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Die Inflationsrate in der Eurozone ist von 8,5 % im Februar auf 6,9 % im März gesunken, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag auf vorläufiger Basis mitgeteilt hat. Damit hat sich die Teuerungsrate etwas deutlicher als erwartet abgeschwächt. Die Volkswirte der Banken hatten im Schnitt nur mit einem Rückgang auf 7,1 % gerechnet.
Die Inflationsrate gibt an, wie stark sich die Verbraucherpreise gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verändert haben. Verantwortlich für die Abschwächung der Inflation ist auch ein Basiseffekt: Der starke Anstieg der Energiepreise im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs ist nun aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahres herausgefallen.
Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im März um 0,9 %. Erwartet wurde ein Anstieg um 1,1 %, nach einem Anstieg um 0,8 % im Februar.
In der sogenannten Kernrate, bei der die stark schwankungsanfälligen Preise für Energie, Alkohol, Tabak und Nahrungsmittel ausgeklammert werden, stiegen die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 5,7 %. Damit wurde ein neuer Höchstwert erreicht, nach 5,6 % im Februar. Die Kernrate steht stark im Fokus, weil sich hier auch mögliche Zweitrundeneffekte wie eine Lohn-Preis-Spirale besonders deutlich zeigen.
EZB-Vizepräsident Luis de Guindos hatte zuletzt auf die hohe Bedeutung der Kerninflation für die EZB verwiesen. "Wir wollen eine stetige und deutliche Annäherung an das 2-%-Ziel sehen. In dieser Hinsicht wird die Kerninflation der Schlüssel sein. Ohne einen deutlichen Rückgang der Kerninflation ist eine nachhaltige Annäherung an das 2-%-Ziel sehr schwierig", sagte De Guindos der irischen Sonntagszeitung Business Post. Wegen der hohen Inflation hat die EZB ihre Leitzinsen seit Sommer 2022 in Rekordtempo bereits um insgesamt 3,5 Prozentpunkte angehoben.
Die Energiepreise, bisher ein Haupttreiber der hohen Inflation, trugen auf Jahressicht nicht mehr zu der hohen Preissteigerung bei. Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat wurde ein Rückgang der Energiepreise um 0,9 % verzeichnet, nachdem im Februar im Vorjahresvergleich noch ein Anstieg um 13,7 % gemessen wurde. Verantwortlich dafür ist, dass der starke Anstieg der Energiepreise im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs nun aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahres herausgefallen ist. Der Anstieg der Preise von Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak beschleunigte sich hingegen weiter. Hier wurde im März nach vorläufigen Angaben eine Jahresrate von 15,4 % verzeichnet, nach 15,0 % im Februar.
Unter der höchsten Inflation in der Eurozone litten im März die drei baltischen Staaten Lettland (17,3 %), Estland (15,6 %) und Litauen (15,2 %).
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