Kommentar
11:13 Uhr, 31.07.2024

Eurozone: Inflation beschleunigt sich wieder

Der Kampf gegen die hohe Inflation ist auch in der Eurozone noch nicht endgültig gewonnen, wie vorläufige Preisdaten für Juli zeigen. Die Teuerung beschleunigte sich zuletzt überraschend wieder.

Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im Juli um 2,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch auf vorläufiger Basis mitgeteilt hat. Damit hat sich die Teuerung überraschend wieder etwas beschleunigt. Im Juni hatte die Inflationsrate 2,5 % betragen. Die Inflationsrate gibt an, wie stark sich die Verbraucherpreise gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verändert haben.

In der sogenannten Kernrate, bei der die stark schwankungsanfälligen Preise für Energie, Alkohol, Tabak und Nahrungsmittel ausgeklammert werden, stiegen die Verbraucherpreise im Juli nach vorläufigen Angaben mit einer Jahresrate von 2,9 %. Im Juni hatte die Kernrate ebenfalls 2,9 % betragen. Volkswirte hatten mit einer leichten Abschwächung auf 2,8 % gerechnet.

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Dienstleistungen blieben der Haupttreiber für die Teuerung mit einer Jahresrate von 4,0 %. Lebensmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich im Juli mit einer Jahresrate von 2,3 %. Die Energiepreise lagen um 1,3 % höher als im Vorjahresmonat.

Gegenüber dem Vormonat blieben die Verbraucherpreise im Juli unverändert, nach einem Anstieg um 0,2 % im Juni. In der Kernrate ohne Energie, Alkohol, Tabak und Nahrungsmittel wurde im Vergleich mit dem Vormonat ein Rückgang um 0,2 % verzeichnet. Im Juni war ein Plus von 0,4 % verzeichnet worden.

Fazit: Der Preisauftrieb in der Eurozone hat sich im Juli insgesamt wieder etwas beschleunigt. Vor allem Dienstleistungen verteuern sich weiter überproportional. Die jüngsten Daten zeigen, dass der Kampf gegen die hohe Inflation auch in der Eurozone noch nicht gewonnen ist und sich die Teuerung oberhalb des EZB-Ziels von 2 % stabilisieren könnte. Die EZB könnte die Zinsen deshalb in den kommenden Monaten und Quartalen langsamer senken, als die Finanzmärkte dies aktuell erwarten. Nach einer ersten Zinssenkung im Juni hatte die EZB im Juli bereits eine Pause eingelegt und sich mit Blick auf weitere Zinssenkungen eher vorsichtig geäußert.

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