Eurozone: Deflationsszenario wird Realität
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Die Inflationsrate in der Eurozone ist nach vorläufigen Angaben im Dezember 2014 erstmals seit Oktober 2009 in den negativen Bereich gerutscht. Die Teuerungsrate verringerte sich von plus 0,3 Prozent im November auf minus 0,2 Prozent im Dezember, wie die Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch mitteilte. Verantwortlich war vor allem der Ölpreis-Rückgang.
Damit dürfte sich der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) verstärken, bei der nächsten Ratssitzung am 22. Januar die Geldpolitik weiter zu lockern und ein QE-Programm für die Eurozone mit breit angelegten Anleihenkäufen zu beschließen.
Trotz des Rückgangs der Verbraucherpreise auf Jahressicht dürfte es allerdings noch etwas verfrüht sein, von einer Deflation in der Eurozone auszugehen. Zum einen sind die heute veröffentlichten Inflationsdaten vorläufig, zum anderen erfordert eine Deflation nach gängiger Definition, dass der Preisrückgang anhaltend ist, also über einen längeren Zeitraum auftritt.
Allerdings wird zugleich immer deutlicher, dass sich die Inflationsrate weiter vom Ziel der EZB entfernt und die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, dies zu ändern. Will die EZB glaubwürdig bleiben, wird sie notfalls auch gegen den Widerstand der Bundesbank weitere Maßnahmen beschließen müssen. Die aktuell laufenden Kaufprogramme für Kreditverbriefungen (ABS) und Covered Bonds (Pfandbriefe) sowie die gezielten Langfristkreditprogramme (TLTROs) zeigen bisher jedenfalls nicht die gewünschte Wirkung und werden das wohl auch künftig nicht tun. Alle Augen sind jetzt auf die EZB gerichtet.
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