Kommentar
09:33 Uhr, 13.10.2022

EuroStoxx50 – künftige EZB-Zinserhöhungen die neue Bürde der Bulllen?

Die Aufwärtsbewegung vom 03. Oktober bis zum 06. Oktober 2022 war schnell wieder verpufft. Der EuroStoxx50 korrigierte bis dato bis in den Bereich des 0.618- und 0,764prozentigen Fibonacci-Retracements. Neben der Zinserhöhungswelle der Federal Reserve der letzten Monate, die auch in vielen weiteren Ländern zum Ertrinken der Bullen führte, belastet vor allem Europa der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise schwer.

Am heutigen Donnerstag stehen um 14:30 Uhr die US-Verbraucherpreise für den Monat September zur Veröffentlichung an und die Trader-Welt blickt gespannt auf die Zahlen. Jedwede unerwartete Steigerung, die oberhalb des Konsenses von 8,1 Prozent (12-Monatsssicht) liegt, dürfte zu fallenden Notierungen an der Wall Street führen und folglich unweigerlich auch zu fallenden Notierungen der europäischen Indizes. Die Indizes sind enorm miteinander verzahnt, eine extrem entgegengesetzte Kursentwicklung gilt als Rarität.

Zu den Zinssorgen, die in den letzten Monaten eigentlich nur aus den USA auf den europäischen Aktienmarkt niederschlugen, gesellt sich Schritt für Schritt nun auch die EZB. Dabei mehren sich auch Stimmen aus dem EZB-Rat, dass man sogar auch im Falle einer Rezession gewillt sei, die Zinsen zu erhöhen. Plötzlich tut sich offenbar einiges in Frankfurt. Sogar die EZB-Präsidentin gab sich in den letzten Wochen vermehrt falkenhaft. „Madame Lagarde“ berichtete zuletzt auch von einer begonnenen Diskussion zum Thema „QT“ (Quantitative Tightening), also der EZB-Bilanzreduzierung, Bilanzschrumpfung. EZB-Ratsmitglied Holzmann sprach von nächsten Zinserhöhungen im Oktober und Dezember, hielt aber einen 100-Basispunkte-Schritt für zu „exzessiv“ und befürwortete im Oktober einen Zinserhöhungsschritt um 75 Basispunkte und im Dezember um 50 Basispunkte. Die EZB könnte die Zinsen also bis zum Jahresende locker über die 2-Prozent-Marke führen. Vor ein paar Monaten wirkte dies noch undenkbar.

Im Rahmen der weiteren Zinsschritte der EZB muss man sich als Aktienbulle in Europa zu einem nicht minderen Anteil nun fragen, ob man nicht das Weite suchen soll. Hohe Inflation, Preisdruck, Energiekrise und nun auch noch steigende Zinsen. Als Bulle hat man es dieser Tage auch im Eurostoxx50 nicht leicht.

EuroStoxx50 – der Blick in den Chart

Die hier vorliegende Analyse erfolgt im Tageschartbild anhand des CFDs auf den EuroStoxx50-Kassa-Index (Cash Index), also den „Euro50“. Um die Ziele für die Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Diese Fibonacci-Analyse könnte dann mittels der durch die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen genutzt werden, um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite etwaig ableiten zu können.

Ausgehend vom letzten Zwischentief des 03. Oktober 2022 von 3.240,22 Punkten bis zum Zwischenhoch des 06. Oktober 2022 von 3.496,67 Punkten, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 3.338,18 Punkten (0.618 %), 3.368,45 Punkten (0.50 %), 3.398,71 Punkten (0.382 %), 3.436,15 Punkten (0.236 %) und 3.496,67 Punkten (0.00 %) zu ermitteln. Die Unterstützungen kämen bei 3.300,74 Punkten (0.764 %) und 3.240,22 Punkten (1.00 %), sowie bei den Projektionen zur Unterseite von 3.179,70 Punkten (1.236 %), 3.142,26 Punkten (1.382 %) und 3.081,73 Punkten (1.618 %) in Betracht. Dem Chartbild wurden zudem die beiden EMAs (EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Zur Unterseite könnte die 1.618prozentige Fibonacci-Projektion von 3.081,73 Punkten von den Bären getestet werden. Zur Oberseite wäre ein Test des Bereichs des Zwischenhochs von 3.496,67 Punkten anheimzustellen. Beide Kurszielbereiche wurden hier im Chartbild durch die beiden Rechtecke visualisiert (das farblich grün unterlegte Rechteck dient der Visualisierung des Kurszielbereichs der Bullen, das rot unterlegte Rechteck dem Kurszielbereich der Bären). Der Relative-Strength-Index (RSI) lag zum Zeitpunkt dieser Analyse mit rund 39 Punkten noch im neutralen Bereich.

Quelle: ActivTrader

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