Kommentar
10:48 Uhr, 23.11.2022

Europas Wirtschaft präsentiert sich überraschend robust

Die Stimmung in der europäischen Wirtschaft ist im November robuster geblieben als erwartet, wie die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes zeigen.

Der Gesamt-Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft der Eurozone stieg überraschend von 47,3 Punkten im Vormonat auf 47,8 Zähler, wie der Datenanbieter S&P Global auf vorläufiger Basis mitteilte. Erwartet wurde eigentlich ein Rückgang auf 47,0 Punkte.

Bereits den fünften Monat in Folge lag der Einkaufsmanagerindex allerdings unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, was einen weiteren Rückgang der Wirtschaftsleistung andeutet. "Obwohl es abgesehen von den Monaten der Corona-Lockdowns das zweitgrößte Minus [der Wirtschaftsleistung] seit 2013 war, schwächte sich der Rückgang wegen verringerter Auftragsverluste, nachlassender Lieferengpässe und verbesserter Geschäftsaussichten ab", erläuterte S&P Global.

Auch die einzelnen Indizes für die Industrie und den Dienstleistungssektor sowohl für Deutschland als auch die Eurozone fielen besser aus als erwartet. Gleichzeitig lagen aber alle Indizes unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, was eine fortgesetzte Kontraktion andeutet. Die folgende Tabelle zeigt die einzelnen Indizes.

Index November (vorl.) Prognose Vormonat
Eurozone Gesamtindex 47,8 47,0 47,3
Eurozone Industrie 47,3 46,0 46,4
Eurozone Dienstleistungen 48,6 48,0 48,6
Deutschland Gesamtindex 46,4 44,9 45,1
Deutschland Industrie 46,7 45,0 45,1
Deutschland Dienstleistungen 46,4 46,2 46,5

"Die November-Flashes liefern (...) auch ein paar vorsichtig-positive Nachrichten. So hat sich die Talfahrt der Wirtschaft gegenüber Oktober leicht verlangsamt. Besonders erfreulich ist, dass die Lieferengpässe nachgelassen haben und im Kernland Deutschland sich die Lieferzeiten sogar verkürzt haben. Zudem hat die warme Witterung bisher frühere Befürchtungen über Energieengpässe in den Wintermonaten zerstreut", sagte Chris Williamson, Chief Business Economist bei S&P Global Market Intelligence, laut Pressemitteilung. Gleichwohl sei die Wirtschaftsleistung weiter gesunken. Bisher deuteten die Daten eine Kontraktion des Eurozone-BIP um 0,2 % im vierten Quartal an, so Williamson.

Am Donnerstag um 10.00 Uhr wird der ifo-Geschäftsklimaindex veröffentlicht, der als wichtigster Frühindikator für die deutsche Wirtschaft gilt.


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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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