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10:53 Uhr, 05.08.2015

Europäischer Pharmasektor mit guten Wachstumsaussichten

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 16 sind Euroland-Aktien nach Meinung von Alexandra Hartmann, Fondsmanagerin des Fidelity Euro Blue Chip Fund, nicht mehr günstig bewertet.

Erwähnte Instrumente

  • EURO STOXX 50
    ISIN: EU0009658145Kopiert
    Kursstand: 3.634,50 Punkte (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kronberg im Taunus (GodmodeTrader.de) – Eine Kursrallye, wie wir sie in den letzten Monaten in Europa erlebt haben, bringt auch Risiken mit sich. Aktien aus dem Euroraum haben in diesem Jahr bis dato die beste Wertentwicklung unter den international führenden Aktienmärkten erzielt. Das ist angesichts des geringen Wachstums in Europa beeindruckend. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp 16 ist die Region nun allerdings nicht mehr günstiger als andere sondern liegt auf Augenhöhe mit den weltweiten Durchschnittswerten, wie Alexandra Hartmann, Fondsmanagerin des Fidelity Euro Blue Chip Fund, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Von diesem allgemeinen Marktanstieg hätten viele Anleger profitiert und schnellen Gewinn gemacht. Sie sei sich aber sicher, dass wahllose Kaufentscheidungen nicht von Dauer sein würden – also Käufe, die weder Risiko und Bilanzen noch Wachstumspotenzial oder Qualität der Unternehmensführung berücksichtigten, heißt es weiter.

Was bedeutet das für Hartmanns Titelauswahl? „Grundsätzlich wähle ich Aktien von Unternehmen, die von innen heraus wachsen können und dadurch in gewisser Weise unabhängig vom allgemeinen Wirtschaftsumfeld sind. Am stärksten übergewichtet ist aktuell der Pharmasektor mit Titeln wie Bayer, Roche, Novartis und Sanofi. Sie verfügen über hohes Wachstumspotenzial, das sich nicht in ihren Bewertungen widerspiegelt. Die Pharmatitel zeichnen sich durch interessante Produkt-Pipelines aus, die auf Jahre hinaus für absehbare Gewinne sorgen. Getragen werden sie auch von starken zugrunde liegenden Rahmenbedingungen wie der Alterung der Gesellschaft, der frühzeitigen und besseren Diagnose und Behandlung von Erkrankungen sowie einer besseren Gesundheitsversorgung in den Schwellenländern“, so Hartmann.

Skeptisch sei sie bei Basiskonsumgütern. Viele Aktien aus der Branche seien mit einem durchschnittlichen KGV von 21,5 überteuert. Gleichzeitig seien die Gewinnaussichten im niedrigen einstelligen Bereich äußerst bescheiden. Finanzwerte habe sie kürzlich von untergewichtet auf neutral angehoben, heißt es weiter.

„Was einzelne Titel betrifft, ist Ryanair nach wie vor mein Top-Favorit und die größte Position im Fonds. Die Aktie hat sich seit etwa einem Jahr unverändert stark entwickelt. Dank der niedrigen Kostenbasis profitiert Ryanair mit am stärksten vom strukturellen Wachstum von Billigfliegern. Der Schlüssel zum Potenzial des Unternehmens liegt in seiner Preissetzungsmacht, die auf Flexibilität und Kostenkontrolle beruht. So kann es vorübergehend die Preise senken, um die Konkurrenz auf Abstand zu halten und seinen Marktanteil zu vergrößern. Auch der Automobilzulieferer Valeo zählt zu den größten Fondsbeständen“, so Hartmann.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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