Europäischer Aktienmarkt erfordert selektives Stock-Picking
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- EURO STOXX 50Kursstand: 2.948,50 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
London (GodmodeTrader.de) - Wir leben in außergewöhnlichen Zeiten. Die Verzerrungen, die durch die Quantitative-Easing-Politik und das Niedrigzinsniveau verursacht wurden, haben bei fast allen Anlageklassen ihre Spuren hinterlassen. Anlegern, die verzweifelt auf der Suche nach Rendite waren, blieb deshalb nichts anderes übrig, als ein größeres Risiko in Kauf zu nehmen und dabei vor allem auf Aktienmärkte zu setzen. Diese Nachfrage hat die Aktienkurse auf breiter Front unter einen dauerhaften Aufwärtsdruck gesetzt, ohne dass dem entsprechend höhere Unternehmensgewinne gegenüberstehen, wie Cédric de Fonclare, Fondsmanager des Jupiter European Opportunities SICAV.
Die expansive Geldpolitik habe den Aktienmärkten einen willkommenen Schub versetzt. Allerdings dürften sich die aktuellen Trends nur fortsetzen, wenn auch die Gewinne wieder stärker wüchsen. Nach Jahren der Restrukturierung und Kostenkontrolle sehe es nun so aus, dass eine Gewinnverbesserung für europäische Unternehmen in den meisten Fällen nur über das Umsatzwachstum erfolgen könne, heißt es.
„In Europa hat das wirtschaftliche Umfeld Unternehmen eine günstige, aber fragile Ausgangslage verschafft. Die Einkaufsmanagerindizes haben neue Höchststände erreicht, ein moderates Wachstum des Bruttoinlandsprodukts war zu verzeichnen und wichtige Indikatoren wie das Kreditwachstum oder das Verbrauchervertrauen haben sich von ihren niedrigen Niveaus weiter erholt. Zudem wirken die historischen Bewertungen im Vergleich zu anderen Märkten angemessen und anders als in den USA haben die Gewinne gegenüber ihrem Höchststand von 2007 noch Aufholpotenzial. Rein vor diesem binnenwirtschaftlichen Hintergrund beurteilen wir die Aussichten für Europa positiv. Allerdings ist die Region nicht immun gegen das, was in der restlichen Welt passiert“, so de Fonclare.
Das globale Wirtschaftswachstum sorge weiter für Enttäuschung, wobei die Schwellenmärkte einen besonders schwachen Eindruck erweckten. Die Entwicklung Chinas von einem wachstumsstarken, exportorientierten Schwellenland hin zu einer Volkswirtschaft, die stärker am Binnenkonsum orientiert sei, war und werde nicht leicht sein. Die Tage, in denen das Land umfangreiche Infrastrukturinvestitionen tätigte, ohne sich große Gedanken über die Kapitalkosten zu machten, könnten bald gezählt sein. Dies werde zahlreiche Unternehmen in Europa belasten, allen voran jene aus dem industrie- und rohstoffbezogenen Sektor, heißt es weiter.
Diese Risiken seien für jeden sichtbar. In den letzten Jahren hätten Anleger am europäischen Aktienmarkt defensive Titel mit starkem Wachstum und hohen Dividendenrenditen bevorzugt. So mancher Sektor, wie etwa der Nahrungs- und Genussmittelbereich, habe dabei massiv an Wert gewonnen – in einigen Fällen selbst dann noch, als das Wachstum schon schwächer geworden sei. Die bedeute, dass Aktien, die in der Vergangenheit vielleicht noch als risikoarm eingestuft worden wären, dies nun keineswegs mehr seien, so der Experte von Jupiter Asset Management.
„Als Stockpicker sind wir überzeugt, dass sich in einem solchen Umfeld vor allem ein selektiver Investmentansatz auszahlt. Wir streben dabei nach einem von Marktaufschlägen möglichst freien Portfolio von Unternehmen, die sich durch solide Bilanzen und eine bewährte Erfolgsbilanz auszeichnen und regelmäßig hohe Cashflows generieren. Prinzipiell kann niemand vorhersagen, was die Zukunft bringen wird. Wenn wir aber an unserem Investmentprozess festhalten, der uns seit mehr als zehn Jahren in den verschiedensten Marktbedingungen gute Dienste geleistet hat, sollten wir für unsere Kunden auch in Zukunft einen echten Mehrwert generieren können“, so de Fonclare.
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