Europäische Nebenwerte profitieren von Übernahmefieber
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- CAC 40Kursstand: 4.551,63 Pkt (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Paris (GodmodeTrader.de) – In den vergangenen Monaten waren die Aktienmärkte insgesamt von einer hohen Volatilität geprägt, bedingt vor allem durch die Abhängigkeit von makroökonomischen und politischen Ereignissen. Eine differenzierte Betrachtung der einzelnen Indizes offenbart allerdings Unterschiede: Vergleicht man die Jahresperformance der europäischen Nebenwerteindizes mit der von Large-Caps, so haben sich beide Segmente ähnlich entwickelt. Auffällig ist allerdings, dass die Volatilität bei den kleineren Indizes deutlich geringer ausfällt, wie Stéphanie Bobtcheff, Fondsmanagerin der europäischen Nebenwerte-Fonds Echiquier Agenor und Echiquier Entrepreneurs bei La Financière de l’Echiquier, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Im Jahr 2016 hätten die Aktien großer Firmen mit 20 Prozent eine höhere Volatilität als die Aktien von kleinen Unternehmen gezeigt (12,3 Prozent). Grund hierfür sei unter anderem, dass im kleineren und mittleren Börsenuniversum makroökonomische Faktoren wie das weltweite Wirtschaftswachstum oder Zentralbankentscheidungen eine untergeordnete Rolle spielten. Für Nebenwerte seien die individuellen Unternehmensergebnisse viel entscheidender. Aufgrund ihrer geringeren Liquidität gebe es zudem nur wenige ETF-Produkte auf Small- und Mid-Caps, die durch schnellen Ein- und Ausstieg für stärkere Kursschwankungen bei Standardwerten sorgten. Gerade im aktuellen Marktumfeld böten europäische Nebenwerte also eine gute Möglichkeit zur Dekorrelation, insbesondere im Universum der Small-Caps, heißt es weiter.
„Dies bestätigt sich auch mit Blick auf die Bewertungsniveaus. Während die KGVs von Mid-Caps bereits denen von Standardwerten entsprechen, werden Small- und Micro-Caps nach wie vor mit einem Abschlag von 20 bis 25 Prozent gehandelt. Hier lassen sich also noch attraktive Unternehmern mit überzeugenden Wachstumsaussichten finden, deren Börsenbewertungen vielfach unter dem realen fundamentalen Wert liegen. So erklärt sich auch das aktuell hohe Interesse ausländischer Investoren an europäischen Unternehmen als Beteiligungs- bzw. Übernahmeobjekte. Besonders für amerikanische Investoren dürfte der europäische Markt, gestützt von einem starkem Dollar und vergleichsweise hohen Bewertungen der US-Unternehmen, auch weiterhin attraktiv bleiben“, so Bobtcheff.
So zahlreich die Vorteile der kleinen Börsenwerte jedoch seien, Anleger müssten auch die Risiken im Blick behalten. Die Herausforderung bestehe vor allem darin, dass die Risiken weniger makrogetrieben sondern überwiegend unternehmensspezifisch und damit nicht auf den ersten Blick erkennbar seien. Entsprächen die Gewinne z.B. nicht den Erwartungen, könne das große Kursrückschläge nach sich ziehen. Darüber hinaus würden Small-Caps nur selten bis gar nicht von Analysten gecovert. Gezieltes Stock-Picking auf Basis fundamentaler Unternehmensanalysen sowie eine gute Diversifikation des Portfolios seien daher wesentlich für den Anlageerfolg, heißt es weiter.
„Wir setzen ausnahmslos länder- und sektorübergreifend auf eine gezielte Einzeltitelauswahl, um disruptive Wachstumsstories aufzuspüren, die bestehende Technologien, Produkte oder Dienstleistungen verdrängen und erfolgreich ersetzten“, so Bobtcheff.
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