Europäische Anleihen attraktiver als US-Anleihen
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München (BoerseGo.de) - Die Notenbanken sollten sich auf eine Rückkehr zur Normalität vorbereiten und bereits frühzeitig eine Ausstiegs-Strategie aus ihrer expansiven Geldpolitik entwickeln. Diese Meinung vertritt die Fondsgesellschaft Pioneer Investments in einem aktuellen Marktkommentar. "Halten die Zentralbanken an ihrer auf ein Krisenszenario ausgerichteten Geldpolitik fest, könnten sie von den Märkten überrascht werden, wenn diese sich bereits auf eine Rückkehr der Inflation einstellen", prognostiziert Jürgen Rauhaus, Investmentchef Deutschland bei Pioneer. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Marktteilnehmer bei einer drohenden Rückkehr der Inflation Anleihen abgestoßen haben, um der Gefahr eines Kaufkraftverlustes zu begegnen". Dies führe zu einem starken Anstieg der Rendite an den Anleihenmärkten. Eine Erhöhung beispielsweise um zwei bis drei Prozent habe die gleiche Wirkung wie eine Serie von Zinserhöhungen durch die Zentralbanken. "Durch diese marktgetriebene Straffung des Geldmarktes würde die Realwirtschaft leiden."
In den USA war die Inflations-Risikoprämie für sechsmonatige Treasuries im Juni auf fast vier Prozent gestiegen – genau zu dem Zeitpunkt, als sich die Aktienmärkte im frühen Juni im Aufschwung befanden. "Mittlerweile scheint sich bei den Investoren die Annahme zu bilden, dass der Aufschwung eher langsam erfolgt – die Risikoprämie notiert wieder näher bei der Drei-Prozent-Marke", erläutert Rauhaus. Dennoch sollte seiner Meinung nach die US-Notenbank das Anlageverhalten der Renteninvestoren weiter im Auge behalten. In der Vergangenheit sei das Verhalten der Akteure an diesen Märkten häufig ein Problem für Zentralbanken gewesen und habe für eine höhere Marktvolatilität gesorgt. Das könnte auch diesmal wieder geschehen. Da dies vor allem die US-Treasuries betreffe, sei Pioneer hier stark untergewichtet. Man halte europäische Bonds derzeit für attraktiver, da hier das Problem nicht so stark auftrete.
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