Europäische Aktienmärkte setzen Aufwärtstrend fort
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Die europäischen Aktienmärkte präsentierten sich in diesem Jahr über weite Strecken in fester Verfassung. Positive Impulse gingen sowohl von der anhaltend robusten Konjunktur als auch von erfreulichen Unternehmensergebnissen aus. Zudem honorierte der Markt verstärkte Übernahme- und Fusionstätigkeiten. Doch seit dem Sommer kam es wiederholt zu erheblichen Turbulenzen. Auslöser hierfür war die Krise auf dem amerikanischen Hypothekenmarkt für Schuldner geringer Bonität, die sich zunehmend verschärfte und weltweit zu Liquiditätsengpässen an den Geldmärkten und Interventionen der Notenbanken führte.
Zu einer Erholung kam es im September und der ersten Oktoberhälfte durch das beherzte Eingreifen der amerikanischen Notenbank Fed. Diese senkte zweimal den Diskontsatz, nahm aber vor allem aber den für die Märkte bedeutenden Tagesgeldsatz deutlich zurück.
Damit schien das Schlimmste zunächst ausgestanden zu sein. Doch dann schockierten in den vergangenen beiden Wochen in den USA sowohl die Investmentbank Merrill Lynch als auch der Finanzkonzern Citigroup die Märkte mit massivem Wertberichtigungsbedarf auf Hypothekenkredite. Hierdurch ist die Unsicherheit zunächst an die Märkte zurückgekehrt, denn das ganze Ausmaß der Krise ist immer noch nicht abzusehen. Darüber hinaus belasten kräftige Ölpreissteigerungen auf in der Spitze über 95 USD pro Barrel WTI immer wieder das Geschehen. Schließlich wirken sich die hohen Energiekosten weltweit dämpfend auf Konjunktur und Konsum aus. Nicht zuletzt wegen der gestiegenen Rohstoffkosten hat die Inflation jüngst wieder stark zugelegt. Dem entsprechend stecken die Notenbanken in einem Dilemma. Hingerissen zwischen einer deutlich anziehenden Teuerungsrate und einer sich abzeichnenden Abkühlung des Wirtschaftswachstums ist noch nicht klar, in welche Richtung die Leitzinsen gehen sollen.
Wirtschaft bleibt auf Wachstumspfad
Die Konjunktur im Euroraum verliert aktuell etwas an Schwung. Darauf weisen alle wichtigen Frühindikatoren hin, die sich schrittweise von ihren Höchstständen aus der ersten Jahreshälfte entfernen. Belastungsfaktoren sind in erster Linie der fortgesetzte Ölpreisanstieg sowie die ungebremste Aufwertung der europäischen Gemeinschaftswährung. Wenn sich dieser Trend in der Wechselkursentwicklung weiter fortsetzt, wird das auf Dauer die Exportchancen von Unternehmen aus dem Euroraum auf den Weltmärkten erheblich schmälern. Aber auch wenn die Konjunktur wie erwartet an Dynamik verlieren sollte, ist der Aufschwung damit noch nicht zu Ende. Die Wirtschaftsentwicklung käme dann nach zwei Jahren überdurchschnittlichen Wachstums in wieder ruhigeres Fahrwasser. Doch erwarten wir für 2008 eine Zunahme der Wirtschaftsleistung im Euroraum von immer noch respektablen zwei Prozent nach rund 2,5 Prozent in diesem Jahr. Positiv sehen wir darüber hinaus die weiterhin günstige Bewertung der europäischen Aktienmärkte. Das durchschnittliche Kurs/Gewinn-Verhältnis mit Blick auf 2008 beläuft sich aktuell auf 12.
Weiterhin positiver Ausblick
Die kommende Entwicklung an den europäischen Aktienmärkten beurteilen wir generell zuversichtlich. Gleichwohl muss bis auf Weiteres - vor allem angesichts der noch andauernden US-Hypothekenkrise - mit erhöhten Volatilitäten gerechnet werden. Wir gehen jedoch nicht davon aus, dass die Schwäche am amerikanischen Immobilien- und Hypothekenmarkt die US-Konjunktur und damit die Weltwirtschaft nachhaltig beeinträchtigen kann. Insofern wird das hiesige Konjunkturwachstum robust bleiben und die Märkte stützen. Wesentliche Impulse ergeben sich zudem durch weiterhin erfreuliche Unternehmensgewinne, hohe Dividendenzahlungen und vergleichsweise attraktive Bewertungen. Mögliche Störfeuer etwa von Währungsseite oder Ölpreisentwicklung könnten kurzfristig belasten.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 163,4 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 31. März 2007. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.