Kommentar
13:00 Uhr, 23.11.2005

Europa - Wie gewonnen...

Der vergangene Monat zusammengefasst in einem Satz: Die Gewinner des Septembers waren die Verlierer des Oktobers. Deutlich gestiegene Inflationsraten sowohl in den USA als auch in Europa schürten Zinserhöhungsängste und führten zu teilweise massiven Gewinnmitnahmen bei Branchen und Einzelwerten, die im bisherigen Jahresverlauf bzw. September eine starke Wertentwicklung gezeigt hatten.

Leidtragende waren in erster Linie Öl- und Gaswerte sowie Grundstoffaktien, bei einzelnen Werten gab es Verluste im zweistelligen Prozentbereich. Auch die im Vormonat gesuchten Automobilwerte gaben deutlich ab. Einzig der Pharmabereich konnte sich im Plus behaupten. Summa summarum verzeichnete der marktbreite Dow Jones STOXX 600-Index im Oktober ein Minus von 2,40 Prozent.

Schlossen einzelne Titel im Oktober im grünen Bereich, lag das meist an Übernahmen bzw. Übernahmegerüchten: der britische Mobilfunkanbieter O2 nach dem Angebot der spanischen Telefonica, der britische Hafenbetreiber P&O nach Interessensbekundungen eines Investors aus dem arabischen Raum, der britische Hersteller von Glasprodukten, Pilkington, nach dem Angebot eines japanischen Konkurrenten. Die Aktie des spanischen TV-Senders Tele 5 legte nach der Vorlage guter Quartalsergebnisse ebenfalls kräftig zu. Auf der anderen Seite verlor der skandinavische Reifenhersteller Nokian Renkaat nach einer Gewinnwarnung deutlich. Gewinnwarnungen ließen auch den Schweizer Technologiewert Micronas und die Aktie des deutschen Baukonzerns Bilfinger abrutschen.

Das Risikoprofil europäischer Aktien bleibt unserer Einschätzung nach im Wesentlichen unverändert. Positiv ist zu vermerken, dass die Märkte aus unserer Sicht nicht teuer bewertet sind, die Liquidität weiterhin hoch ist, Anlagealternativen rar gesät sind und die Unternehmen weiterhin gut verdienen. Das größte Risiko kurzfristig gesehen scheint derzeit in einer Abschwächung der Konsumnachfrage und damit der Konjunktur in den USA zu liegen.

Quelle: DWS

Die im Jahr 1956 gegründete DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist im Publikumsfondsgeschäft mit einem verwalteten Vermögen von 95,2 Mrd. Euro Marktführer in Deutschland. Der Marktanteil in Deutschland liegt in etwa bei 24,3 % (per Ende März 2005). Allein in Deutschland zählt die DWS über 3 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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