Europa: Positive Unternehmensergebnisse
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In den USA wurden in der vergangenen Woche verhalten positive Makrozahlen veröffentlicht. Die europäischen Unternehmen berichten derweil überwiegend von guten Geschäftsergebnissen, einzig der Bankensektor liefert ein gemischtes Bild. Die Konjunkturentwicklung in Japan bleibt fragil.
USA: Wirtschaft wächst um 2 Prozent im dritten Quartal
Vor dem Hintergrund verhalten positiver Daten zur Konjunkturentwicklung tendierten die Aktienmärkte in den USA weitgehend seitlich. Zwar wächst die US-Wirtschaft weiter, allerdings bleibt das Tempo der Erholung moderat. Im dritten Quartal hat das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf annualisierter Basis um 2 Prozent zugenommen. Erfreulich entwickelte sich insbesondere der Konsum, der mit dem dritten Anstieg in Folge die Hoffnungen auf einen selbsttragenden Aufschwung nährte. Auch das vom Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen stieg im Oktober und lässt somit auf eine verbesserte Stimmung unter den Konsumenten schließen. Für Enttäuschung sorgten hingegen die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter, deren Kernrate um 0,6 Prozent abnahm.
Unterstützend für den Aktienmarkt wirkten sich in der vergangenen Woche positive Unternehmensnachrichten aus. So konnte der Automobilhersteller Ford mit einem Überschuss von 1,7 Mrd. US-Dollar vom besten Quartalsergebnis seit 20 Jahren berichten. Besonders gut entwickelte sich das operative Geschäft in den USA, während in Europa Einbußen bei Umsatz und Gewinn zu verkraften waren. Die Aktie legte um 1,3 Prozent im Wochenvergleich zu. Darüber hinaus gab IBM die Ausweitung seines Aktienrückkaufprogramms bekannt. Nachdem der Elektronikkonzern bereits im April 2010 den Erwerb eigener Anteile für 8 Mrd. US-Dollar beschlossen hatte, sollen nun weitere 10 Mrd. US-Dollar dafür verwendet werden. Außerdem wurde eine Quartalsdividende in Höhe von 0,65 US-Dollar je Aktie verabschiedet. Im Vergleich zur Vorwoche gewann die IBM-Aktie 2,8 Prozent.
Europa: Positive Unternehmensergebnisse
In Europa berichteten in der vergangenen Woche eine Reihe von Börsenschwergewichten ihre Quartalsergebnisse. Insbesondere die Fahrzeugindustrie konnte dabei mit positiven Nachrichten aufwarten. So steigerte Daimler den Gewinn im letzten Quartal auf 1,6 Mrd. Euro und konnte den Vorjahreswert von 56 Mio. Euro damit deutlich übertreffen. Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr erhöhte der Stuttgarter Autobauer die Prognose für das Gesamtjahr 2010 und geht nun von einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von mehr als 7 Mrd. Euro aus. Verantwortlich für das starke operative Geschäft seien insbesondere die hohe Nachfrage aus China sowie die spürbare Erholung im Segment Nutzfahrzeuge gewesen. Die Lastwagen-Hersteller Scania und MAN bestätigten diesen positiven Trend und präsentierten ebenfalls gute Quartalsergebnisse. Auch die europäische Luftfahrtbranche scheint die Krise hinter sich zu lassen. Die Deutsche Lufthansa erzielte im dritten Quartal einen Gewinnsprung und erhöhte ihre Prognose für das Gesamtjahr. Die französisch-niederländische Air France-KLM schraubte ebenfalls die Ergebniserwartung für 2010 nach oben.
Ein gemischtes Bild lieferten hingegen die Finanzwerte. Die Deutschen Bank verbuchte zwar einen Verlust von 1,2 Mrd. Euro, jedoch wirkte sich hier eine erwartete Abschreibung von 2,3 Mrd. Euro für die geplante Übernahme der Postbank negativ auf das Ergebnis aus. Im operativen Geschäft konnte das Unternehmen jedoch mit einer positiven Entwicklung überraschen. Hingegen litten die übrigen europäischen Großbanken unter einem schwierigen Umfeld im Investmentbanking. Sowohl der Wertpapierhandel als auch die Beratung bei Börsengängen und Kapitalerhöhungen fielen schwach aus und bescherten den Instituten sinkende Erträge. In der Konsequenz wies etwa die UBS einen Quartalsverlust von rund 400 Mio. Schweizer Franken aus.
Nach zuletzt deutlichen Zuwächsen notierten die europäischen Aktienmärkte in der vergangenen Woche insgesamt schwächer. Der Euro Stoxx 50 verlor im Wochenvergleich ein Prozent. Insbesondere zyklische Werte gehörten zu den Kursverlierern.
Japan: Industrieproduktion erneut rückläufig
Die japanische Wirtschaft bleibt in einer schwierigen Verfassung. Im September sank die Industrieproduktion zum vierten Mal in Folge und reduzierte sich im Vergleich zum Vormonat um 1,9 Prozent. Ebenfalls schwächer fielen die Einzelhandelsumsätze aus, die um 3 Prozent zurückgingen. Kleiner Lichtblick: Die Arbeitslosenquote sank leicht von 5,1 Prozent auf 5,0 Prozent. Damit zeigt der Arbeitsmarkt Anzeichen für eine Stabilisierung. Dennoch verlor der Nikkei-Index auf Wochensicht 2,4 Prozent. Die exportabhängige Wirtschaft Japans leidet unter der anhaltenden Stärke des Yen, wodurch der Aktienmarkt belastet wird. Die Bank of Japan hat deshalb bereits auf dem Devisenmarkt interveniert und behält sich weitere Eingriffe vor. Das nächste Treffen der Zentralbanker wurde vorgezogen und wird bereits in der kommenden Woche im Anschluss an die Sitzung des Offenmarktausschuss der US-Notenbank Fed stattfinden.
Ausblick
Diese Woche steht im Zeichen der Geldpolitik. Besonders die Sitzung der Fed am Mittwoch wird mit Spannung erwartet. Es gilt als sicher, dass die US-Notenbank eine weitere Runde der geldpolitischen Lockerung (quantitative easing) einläuten wird. Allerdings wird über Art und Umfang der Maßnahmen noch spekuliert. Auch in Großbritannien und Japan sind weitere Schritte nicht auszuschließen. Darüber hinaus finden am Dienstag die Zwischenwahlen zum US-Parlament statt. Sollten die Demokraten ihre Mehrheit verlieren, würde dies Präsident Obama die Umsetzung weiterer Reformen erschweren.
Quelle: Union Investment
Gegründet im Jahr 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 169,8 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 31. März 2010, davon 108,0 Milliarden Euro in Publikumsfonds. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4,6 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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