Kommentar
16:02 Uhr, 15.12.2006

Euroland: Inflationsrate steigt auf 1,9 %

1. In der finalen Schätzung hat Eurostat für den Monat November eine Inflationsrate von 1,9 % yoy berechnet. Am 30. November war zunächst eine Vorausschätzung von nur 1,8 % gemeldet worden. Im Oktober hatte der jährliche Preisanstieg noch 1,6 % betragen. Die Inflationsrate liegt damit zwar leicht über den Erwartungen, die diesbezügliche Überraschung hielt sich jedoch in Grenzen, da im Verlauf dieser Woche bereits unerwartet hohe Inflationszahlen aus Frankreich und Irland gemeldet worden waren.

2. Überraschend ist vielmehr der geringe Anstieg von 1,5 % yoy in der Kernrate. Im Monatsvergleich ist der HVPI ohne Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak unverändert geblieben. Relativ starken Preissteigerungen bei Bekleidung (0,5 % mom) stehen Preisrückgänge insbesondere in den Komponenten Freizeit und Kultur (-0,7 %) sowie Nachrichtenübermittlung (-0,4 % mom). Energiegüter verbilligten sich im Durchschnitt um 0,5 % mom, bedingt durch niedrigere Preise für Heizöl und Benzin. Die unerwartet hohe Gesamtinflationsrate im November geht somit zu einem großen Teil auf den starken Preisanstieg bei Lebensmitteln (0,4 % mom, 3,1 % yoy) zurück und dürfte von der EZB daher eher als monatliche Fluktuation aufgefasst werden.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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