Eurokrise im Überblick: Neue Anleihenkäufe der EZB?
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Osterwochenende, 6. bis 9. April:
Citigroup sieht „AAA“-Rating der Niederlande gefährdet. „Unserer Meinung nach haben die Niederlande bereits das (wirtschaftliche) Herz Europas verlassen“, heißt es in einer Citigroup-Studie.
Rund ein Viertel der EZB-Geldspritzen vom Dezember und Februar wurde von italienischen Banken in Anspruch genommen. Bei der Dezember-Auktion der EZB fragten die italienischen Banken 116 Milliarden Euro nach und im Februar 139 Milliarden Euro.
EZB-Ratsmitglied Jörg Asmussen: "Ich erwarte bei Umsetzung des Sanierungsprogramms positives Wachstum in Griechenland ab 2014."
Spanische Regierung kündigt zusätzliche Einsparungen in Milliardenhöhe an +++ Reform des Bildungs- und Gesundheitssystems geplant.
Dienstag, 10. April:
Italien: Einem Medienbericht zufolge wird das Wirtschaftsministerium seine offizielle BIP-Prognose für 2012 in Kürze nach unten korrigieren. Das Defizitziel bleibe aber voraussichtlich unverändert, heißt es.
Spanien hat nach Angaben von Budgetminister Christobal Montoro keine Pläne, die EU um Hilfen für den Bankensektor zu bitten.
Spanien: Nach Einschätzung des Notenbankpräsidenten Miguel Angel Fernandez Ordonez brauchen die spanischen Banken mehr Kapital, sollte sich die Konjunktur eintrüben +++ Kräftige Erholung kurzfristig unwahrscheinlich.
Nach Meinung von Beobachtern verflüchtigen sich die stützenden Effekte aus den beiden langfristigen Refinanzierungsgeschäften der EZB langsam. "Spanien und Italien werden nach einem unglaublichen ersten Quartal nun wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt", so Luca Jellinek, Leiter Zinsstrategie Europa bei Crédit Agricole.
Sorgen um eine Ausweitung der europäischen Staatsschuldenkrise nehmen zu. "Es sind neue Sorgen in der Eurozone aufgekommen, dass das Schuldenproblem trotz der Liquiditäts-Unterstützung der EZB nicht gelöst wurde", so Vincent Chaigneau, Chef der Festzinssparte bei der Societe Generale.
Fitch: Das Refinanzierungsprofil französischer Banken hat sich verbessert.
Führende Mitgliedsnationen des IWF sind sich kurz vor ihrem Treffen im April uneinig bei der Frage nach der Bereitstellung von Geldern +++ Laut Mitgliedern sollte die EU zuerst mehr Gelder bereitstellen +++ Zustandekommen des IWF-Deals frühestens zum G20 Gipfel im Juni zu erwarten.
Griechenland: Laut Angaben der Regierung stimmen mehr als 96 Prozent der Privatinvestoren einer Restrukturierung zu.
Die Target2-Forderungen der Bundesbank sind im März um 12,6 Prozent oder um 68,9 Milliarden Euro gegenüber dem Vormonat auf knapp 616 Milliarden Euro explodiert. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Saldo fast verdoppelt (+90,6 Prozent).
Nach dem neuesten fiskalischen Ausblick des Government Accountability Office (GAO) werden die USA in den nächsten Jahrzehnten einen Schuldenstand von 160 Prozent des BIP und damit das Niveau Griechenlands erreichen.
Laut Lawrence Goodman, Präsident des Center for Financial Stability, hat die US-Notenbank im Jahr 2011 rund 61 Prozent der neu ausgegebenen US-Staatsanleihen selbst gekauft. Damit werde "der Eindruck vorgetäuscht, dass es für die Schuldenaufnahme eine endlose Nachfrage gibt, was die Wahrnehmung für die Brisanz der Budgetdefizite schwächt."
Experten warnen wieder vor einer neuen Eskalation der Euro-Krise. "Erstmals ist die Gefahr von Ansteckungseffekten wieder ernst", so Christian Schulz, Ökonom bei der Berenberg Bank.
Mittwoch, 11. April:
Nach Einschätzung von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny dürften die zusätzlichen Sparmaßnahmen in Spanien zur Beruhigung der Finanzmärkte beitragen.
US-Ökonom Joseph Stiglitz warnt Europa davor, die Krisenstaaten zu noch größeren Sparbemühungen zu drängen. Der harte Sparkurs in vielen Ländern verstärke den Abschwung, sagte er im Interview mit der SZ.
Nach einer Studie des IW Köln sind die Handelsbilanzdefizite seit 2008, als in fast allen der heutigen Krisenstaaten ein Höchststand erreicht wurde, bis 2011 zum Teil deutlich geschrumpft. In Spanien von 5,8 Prozent auf nur noch 0,5 Prozent des BIP. Griechenland und Portugal konnten ihre Handelsbilanzdefizite um mehr als die Hälfte abbauen.
Die Griechenland-Risiken für den europäischen Steuerzahler sind laut FDP-Finanzexperte Frank Schäffler höher als bisher bekannt. Grund seien die Garantien des Landes für den griechischen Bankensektor in Höhe von 50 Milliarden Euro, berichtet das "Handelsblatt". Diese Garantien gelten als so genannte Eventualverbindlichkeiten, die nicht auf den Schuldenstand angerechnet werden.
Nach Ansicht von EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure wird sich die Lage am spanischen Anleihemarkt wieder entspannen. "Wenn man auf die Fundamentaldaten schaut, gibt es keinen Grund warum sich die Situation nicht normalisieren sollte", sagte er am Mittwoch.
Italien sammelt 11 Milliarden Euro am Kapitalmarkt ein. Platzierungsziel erreicht. Italien muss aber einen deutlich höheren Zins zahlen. Die Rendite der 3-monatige Anleihe stieg auf 1,249 Prozent (zuletzt: 0,492 Prozent), die der 12-monatigen Anleihe auf 2,840 Prozent (zuletzt: 1,405 Prozent).
Im Kampf gegen Steuerhinterziehungen will Spanien Zahlungen mit Bargeld einschränken. In der Geschäftswelt sollen Barzahlungen von über 2.500 künftig verboten werden, kündigte Ministerpräsident Mariano Rajoy an.
Deutschland platziert 10-jährige Anleihe im Volumen von 3,87 Milliarden Euro. Maximalziel von 5,0 Milliarden Euro verfehlt. Rendite bei 1,77 Prozent. Auktion 1,1-fach überzeichnet.
Nach Einschätzung der EU-Kommission braucht Spanien keine europäischen Hilfsgelder, um seine Banken mit frischem Kapital auszustatten.
Situation an den europäischen Anleihemärkten beruhigt sich etwas. EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure stellt eine Wiederaufnahme des derzeit ruhenden Anleihekaufprogramms der EZB in Aussicht.
Nach Ansicht der Deutschen Bank könnte der jüngste Druck auf die spanischen Anleihen daher kommen, dass den Banken des Landes des Geld ausgegangen sei, um Staatspapiere zu kaufen.
Nach Auffassung der Bundesregierung steht Spanien derzeit besser da als viele andere Industriestaaten außerhalb der Euro-Zone. Das Land werde deshalb zu Unrecht von den internationalen Finanzmärkten unter Druck gesetzt.
Fitch: Die Refinanzierungssituation spanischer Banken wird sich in naher Zukunft nicht verbessern.
Griechenland: Parlamentswahl für den 6. Mai angekündigt.
Griechenland: Laut dem Finanzminister kann das Land die Vorgaben einhalten, um die ausstehenden Finanzmittel zu erhalten.
Nach Ansicht von US-Starinvestor George Soros könnte der Fiskalpakt in eine deflationäre Schuldenfalle führen und nicht wie vorgesehen funktionieren.
George Soros wirft der Bundesbank vor, mit ihrer überholten Einstellung zur Währungsstabilität zumindest teilweise für die Situation innerhalb der Eurozone verantwortlich zu sein.
Fed-Mitglied Bullard: Die anfängliche Wirkung der EZB-LTROs lässt nach +++ Einige europäische Länder befinden sich in einer scharfen Rezession.
Spanien hat unter dem Eindruck von nachlassendem Druck der Märkte seine Reformanstrengungen nicht konsequent fortgeführt, so das EZB-Mitglied Knot +++ Spanien im Moment das größte Problem der Eurozone.
Donnerstag, 12. April:
Die frühere Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin will Verfassungsbeschwerde gegen den geplanten Euro-Rettungsschirm ESM und den Fiskalpakt einlegen. Mit diesen Maßnahmen würde das Haushalts- und Kontrollrecht des Bundestags beschnitten, sagte sie der "Frankfurter Rundschau".
EU-Kommissar Joaquín Almunia hält die Sorgen an den Finanzmärkten für völlig überzogen. Die Wirtschaftsdaten zeigten, dass Spanien und Italien zwar Schwierigkeiten zu bewältigen hätten - doch dass dies zu schaffen sei, sagte er im dpa-Interview.
US-Starinvestor George Soros warnt vor einem Auseinanderbrechen des Euro. Die Richtung, die die Krise des Euro nehme, sei "potenziell tödlich". "Die Schuldenkrise ist nicht vorbei, davon sind wir weit entfernt", sagte er im Interview mit der "Welt".
EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen sieht keinen zusätzlichen Kapitalbedarf bei den Banken in Irland +++ Irisches Reformprogramm in der Spur.
Italien sammelt am Kapitalmarkt mit zwei 3-jährigen, einer 8-jährigen und einer 11-jährigen Anleihe insgesamt 4,88 Milliarden Euro ein und verfehlt damit das Maximalziel von 5,0 Milliarden Euro knapp +++ Refinanzierungskosten gestiegen.
Kreise: Banken benötigen weltweit rund 2780 Milliarden Euro um die Anforderungen von Basel 3 zu erfüllen.
IWF-Chefin Lagarde: Die Finanzierungsengpässe in Europa haben sich seit Dezember aufgelockert +++ Spanien muss weitere Anstrengungen unternehmen +++ Die Ressourcen des IWF können nicht ausschließlich für Europa eingesetzt werden +++ Griechenland muss an seiner Steuereintreibung und nicht nur an Steuererhöhungen arbeiten +++ Italien und Spanien bewegen sich schnell genug um die Krise zu bewältigen.
Das spanische Abgeordnetenhaus billigt ein Dekret zur Legalisierung von hinterzogenen Steuern. Steuerhinterzieher können künftig ihr nicht deklariertes Vermögen gegen Zahlung eines Bußgeldes in Höhe von 8-10 Prozent legalisieren. Der Staat verspricht sich dadurch Mehreinnahmen von 2,5 Milliarden Euro.
EZB-Mitglied Gonzales-Paramo versichert, dass das Anleihekaufprogramm der Zentralbank immer noch aktiv ist.
IWF-Chefin Lagarde fordert eine größere weltweite Brandschutzmauer zur Bekämpfung der europäischen Schuldenkrise. Man benötige mehr Kapital, um den angeschlagenen Ländern im Notfall zur Seite stehen zu können. Der IWF müsse daher seine Ressourcen aufstocken.
Freitag, 13. April:
Nach Ansicht von US-Großinvestor George Soros ist die Wahrscheinlichkeit, dass die europäische Währungsunion scheitert, größer als die, dass sie überlebt. Der Anstieg der Risikoprämien für Italien und Spanien seien die Vorboten dafür, sagte er im "Handelsblatt"-Interview.
EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen: Fiskalpakt ist der erste Schritt zur Fiskalunion.
Bloomberg-Umfrage: Von 22 befragten Ökonomen gehen 17 davon aus, dass die EZB das umstrittene Anleihekaufprogramm reaktivieren wird.
Ausleihungen der spanischen Banken bei der EZB steigen im März auf 227,6 Milliarden Euro von 152,4 Milliarden Euro im Februar.
EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen sieht Anzeichen für eine Stabilisierung an den Anleihemärkten. Die Regierungen müssten nun jedoch die Zeit nutzen, die durch die EZB-LTROs gekauft wurde, um Reformen voranzutreiben.
Spanien: Abgeordnetenhaus billigt Gesetzentwurf zur Haushaltsstabilität. Demnach verpflichten sich der Zentralstaat sowie die Regionen und Kommunen zu einem Nulldefizit ihrer Etats ab 2020.
OECD-Chef Angel Gurria warnt die politischen Entscheidungsträger davor, Griechenland als Einzelfall zu bezeichnen und ergänzt, dass die Hände gebunden sind, wenn eine Umschuldung nach dem griechischen Vorbild ausgeschlossen wird.
OECD-Experte David Haugh: Es wird schwierig für Irland an die Kapitalmärkte zurückzukehren +++ Es könnten weitere Kürzungen notwendig werden, um die Haushaltsziele zu erreichen.
Slowenien: Regierung verabschiedet das umstrittene Sparpaket gegen den Widerstand der Gewerkschaften. Demnach sollen die Ausgaben in diesem Jahr um mehr als 1 Milliarde Euro gesenkt werden. Ziel ist es, das Defizit von 6,4 Prozent im Jahr 2011 unter die 3 Prozent-Marke zu bringen.
EZB-Ratsmitglied Noyer: Das wirkliche Problem sind nicht die Target2-Salden, sondern das Wiederangleichen der Wettbewerbsfähigkeit in der Eurozone.
Kreise: Die G20-Staaten werden die Mittel des IWF um 400 bis 500 Milliarden US-Dollar aufstocken, zuvor gab es Berichte wonach der IWF weitere 600 Milliarden US-Dollar erhalten sollte.
EZB-Ratsmitglied Klaas Knot: Sind weit von erneuten Käufen von Staatsanleihen entfernt +++ Erwarte nicht, dass ein dritter Langfristtender notwendig wird +++ Märkte sind weiter labil, Überreaktion in Bezug auf Spanien.
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