Kommentar
10:46 Uhr, 11.12.2008

Euro schafft den Ausbruch und markiert Höchststände oberhalb 1.3150!

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Der Euro eröffnet heute bei 1.3150 (08.15 Uhr) nahe den Höchstständen, die im frühen europäischen Geschäft knapp darüber markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY aktuell auf 92.50. "Carry-Trades" zeigen sich in freundlicher Verfassung. EUR-JPY notiert bei 121.65 und EUR-CHF oszilliert bei 1.5645.

Aktienmärkte in freundlicher Verfassung, gleiches gilt für "Carry-Trades", weitere Stabilisierungsmaßnahmen in den USA, diesmal für Detroit, ähnliche Forderungen von BDA-Chef Wissmann für die deutsche und europäische Automobilindustrie und der EU-Gipfel mit der Diskussion über ein 200 Mrd. Euro Paket bieten einen vielschichtigen Hintergrund, der für jede Partei und jede Marktrichtung grundsätzlich genügend Argumente mit sich bringt.

Da in der gegenwärtigen Phase Preise zu großen Teilen Meinung machen, ist eine Fortschreibung der aktuellen Trendbewegungen kurzfristig in Richtung Jahresendultimo/Bilanzierungsstichtag und darüber hinaus (Januar-Kapitalzuflüsse) in hohem Maße wahrscheinlich.

Das gilt umso mehr, als dass die Preisbewegungen Ausdruck einer Beruhigung im Rahmen der Finanzkrise sind und diese Bewegungen fraglos in den Zielkatalog der Politik und Zentralbanken als auch des Finanzestablishments passen.

Die Betonung liegt hier auf "in den Zielkatalog der Politik und Zentralbanken passen", oder glauben Sie, dass massivste Interventionen auf allen zuvor teilweise undenkbaren Ebenen vollzogen werden, ohne die Märkte mit im Blick zu haben? "Food for thought!"

Wenden wir uns kurz den gestrigen Veröffentlichungen aus den USA zu:

* Das "Federal Budget" stellte sich per November auf -164,4 Mrd. USD nach -98,24 Mrd. USD im Vorjahr. Die Prognose war bei -172,5 Mrd. USD angesiedelt. Die Defizitsituation in den USA haben wir an dieser Stelle gestern eingehend genug behandelt. Sie ist und vor allen Dingen, sie bleibt prekär!

* Die Großhandelslagerbestände per Oktober lieferten einen unerwartet starken Rückgang um 1,1% im Monatsvergleich. Der Absatz brach um 4,1% ein. In der Folge nahm das Verhältnis zwischen Lagerbestand und Absatz von 1,12 auf 1,16 Monatsumsätze zu.

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Heute stehen erneut US-Daten im Mittelpunkt:

* Importpreise per November sollen im Monatsvergleich um 4,9% gesunken sein.

* Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe werden bei 525.000 nach 509.000 prognostiziert.

* Das Handelsbilanzdefizit soll per Oktober laut Konsensusprognose rückläufig sein. Gesunkene Energiepreise einerseits als auch niedrigere Importe dank erhöhter Sparquote andererseits und realer Konsumrückgang wirken entlastend. Analysten unterstellen per Oktober ein Defizit in Höhe von 53,50 Mrd. USD nach zuvor -56,47 Mrd. USD. Der Chart beschreibt eine Bodenbildung, die das Zeug zur Trendwende entwickelt.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das unverändert den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.2720 -50 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank

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