Euro mit markanter Korrektur bis 1.2760, um dann erneut an Boden zu verlieren...
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Der Euro eröffnet heute bei 1.2600 (07.30 Uhr), nachdem gestern im europäischen Geschäft Höchstkurse bei 1.2760 erreicht wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 94.10. EURJPY notiert bei 118.50 nach zwischenzeitlichen Höchstständen bei 120.33, während EUR-CHF bei 1.4870 oszilliert.
Die Bewegung der Parität EUR-USD belegt, dass Sorgen über Europa weiter ein bestimmender Faktor der Bewertung darstellen. Die Einlassungen von Frau Lagardere, der französischen Finanzministerin sind diesbezüglich Beleg. Aber es geht nicht nur um die Eurozone. Ebenso sind die Friktionen in der EU derzeit eine Hypothek für den Euro. Das Problembewusstsein ist in der Politik gegeben.
Wenn einzelne Unternehmer als für das System relevant definiert werden, gilt das mit Sicherheit für ganze Staaten, wenn sie nicht Zimbabwe heißen. Mithin können die Märkte erstmal weiter unterstellen, dass die Stabilisierungsmechanismen greifen.
Das finanzielle Volumen, dass durch starke Staaten garantiert wird, kann ultimativ dazu führen, dass starke Länder nicht mehr als stark definiert werden können. Faktisch handelt es sich bei der aktuellen Garantieinflation um eine Nivellierung der internationalen Standards, materiell als auch ordnungspolitisch.
Gibt es Alternativen, die die Möglichkeit einer evolutionären und nicht revolutionären Anpassung bieten? Die Antwort der Politik lautet derzeit eindeutig "Nein".
Die gestern veröffentlichten Zahlen aus den USA konnten in der Gesamtheit nicht überzeugen. Der Teil der sensiblen Daten war einmal mehr enttäuschend.
So stellten sich die Arbeitslosenerstanträge in der Berichtswoche per 14. Februar auf 627.000 (Prognose 620.000) nach zuvor 627.000 (revidiert von 623.000). Das Niveau beschreibt eine virulente Rezession am US-Arbeitsmarkt.
Die Erzeugerpreise legten per Januar im Monatsvergleich um 0,8% (Prognose +0,2%) zu, nachdem es im Vormonat zu einem Einbruch um 1,9% gekommen war. Im Jahresvergleich stellte sich damit ein Preisrückgang um 1,3% nach zuvor -1,2% ein.
Die Frühindikatoren nach Lesart des "Conference Board" verzeichneten per Januar einen unerwarteten Anstieg um 0,4% nach zuvor +0,2% per Dezember. Fünf von neun Teilkomponenten lieferten negative Ergebnisbeiträge. Wir nehmen das Ergebnis dieses Index zur Kenntnis und erlauben uns darauf zu verweisen, dass beispielsweise bei Paradigmenwechsel von Herrn Greenspan (Bewertung der inversen Zinskurve zuletzt) das "Conference Board" in helotischer Form sich dieser neuen (und wie wir heute wissen, sinnlosen …) Sichtweise durch Neujustierung des Index anschloss. "Food for thought!"
Der Philadelphia Fed Survey per Februar sank unerwartet stark von zuvor -24,3 auf -41,3 Punkte und markiert damit den niedrigsten Wert seit 1990. Die Subindices Auslieferung, Beschäftigung und Aufträge spiegelten diesen Einbruch weitestgehend.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Ein nachhaltiges Überwinden des Widerstands bei 1.2800-20 dreht den Bias wieder auf positiv.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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