Euro-Krise: Target2-Forderungen sinken immer schneller
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Die Entspannung in der Euro-Krise setzt sich fort. Die Forderungen der Deutschen Bundesbank im Rahmen des Zahlungsverkehrssystems Target2 sanken im Dezember deutlich um 6,3% gegenüber dem Vormonat auf 510,20 Milliarden Euro, wie die Bundesbank mitteilte. Ende November hatten sie noch bei 544,49 Milliarden Euro gelegen. Seit September 2012 entwickeln sich die Target2-Salden, von einzelnen Monaten abgesehen, insgesamt rückläufig. Kapital fließt also in die Krisenstaaten der Eurozone zurück.
Die Target-2-Salden sind ein Indikator für die Kapitalflucht aus den Krisenländern und werden deshalb auch als "Krisenindikator" betrachtet. Bei einer Zuspitzung der Euro-Krise flüchtet mehr privates Kapital aus den Krisenstaaten. Dieses private Kapital wird durch Notenbankkredite der Überschussstaaten (insbesondere Deutschland) ersetzt. Deshalb steigen die Forderungen der Deutschen Bundesbank gegenüber dem Euro-System, wenn sich die Krise zuspitzt. Der seit dem vergangenen Jahr zu verzeichnende Rückgang der Target2-Salden zeigt, dass sich die Kapitalströme wieder umgekehrt haben und inzwischen wieder Kapital in die Krisenstaaten strömt.
Der bisherige Höchststand der Target2-Forderungen der Bundesbank war Ende August 2012 mit 751,4 Milliarden Euro erreicht worden, bevor EZB-Präsident Mario Draghi mit der Ankündigung des neuen Anleihenkaufprogramms OMT und dem Versprechen, alles für die Rettung des Euro zu tun, für Entspannung an den Märkten sorgte. Seitdem sind die Target2-Forderungen der Bundesbank deutlich gesunken. Zuletzt hat sich der Rückgang beschleunigt, was auf die wieder anziehende Konjunktur in einigen Krisenstaaten hindeuten dürfte. Insgesamt liegen die Target2-Forderungen aktuell 32,1% unter ihrem Höchststand im August des vergangenen Jahres.
Oliver Baron
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