Fundamentale Nachricht
07:03 Uhr, 23.10.2013

Euro-Blue-Chips werden ihren Gewinnvorsprung halten

Die Wirtschaftslage der Eurozone stabilisiert sich langsam. Zwar können auch die Euro-Finanzminister ein erneutes Aufflammen der Staatsschuldenkrise nicht ausschließen, dennoch ist eine optimistische Haltung hinsichtlich des europäischen Aktienmarkts gerechtfertigt.

Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) - Die Wirtschaftslage der Eurozone stabilisiert sich langsam. Zwar können auch die Euro-Finanzminister ein erneutes Aufflammen der Staatsschuldenkrise nicht ausschließen, dennoch ist eine optimistische Haltung hinsichtlich des europäischen Aktienmarkts gerechtfertigt. Das gilt besonders für Aktien solcher Unternehmen, die unabhängig vom Marktumfeld eine gute Gewinnentwicklung vorweisen werden, sagt Alexandra Hartmann, Managerin des Fidelity Euro Blue Chip Fund.

„Bereits im zweiten Quartal dieses Jahres scheint die Rezession im Euroraum ihren Boden erreicht zu haben. In den vergangenen Monaten konnte sich die Wirtschaft weiter stabilisieren und ein leicht gestiegenes Wachstum im dritten Quartal ist anhand der jüngsten Umfragen und Statistiken wahrscheinlich. Mögliche Stressfaktoren wie politische oder wirtschaftliche Spannungen in den Euro-Peripherieländern oder Konflikte mit den Geberländern und der Troika könnten zwar erneut zu negativen Marktreaktionen führen, sie bieten aber gute Einstiegschancen in aktiv verwaltete Aktienfonds. Wichtig ist: Anleger dürfen nicht die Verschuldung der Länder mit den guten Bilanzen vieler Unternehmen durcheinanderbringen, ebenso ist das verhaltene Wachstum der europäischen Wirtschaft nicht mit tatsächlichen Wachstumschancen ausgewählter Unternehmen zu verwechseln“, so Hartmann.

Aktienkurse spiegelten zukünftig erwartete fundamentale Entwicklungen wider, einen Teil davon hätten wir mit einem Anstieg des europäischen Aktienmarkts von über 17 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten schon gesehen. Der europäische Markt werde aber derzeit gerade einmal auf einem Preisniveau von 56 Prozent seines Hochs im Jahr 2007 gehandelt und sei somit sehr attraktiv. Zum Vergleich: Die erwarteten positiven wirtschaftlichen Entwicklungen in Amerika seien bereits zu 107 Prozent des Kurshochs von 2007 eingepreist. International sei die Anlagequote in europäische Aktien noch äußerst gering, ändere sich aber jetzt zunehmend, heißt es weiter.

„Europäische Unternehmen liegen zudem im Schnitt bei der Entwicklung ihrer Gewinnmargen deutlich vor dem Rest der Welt, selbst wenn das Wachstum in ihren Heimatmärkten hinter dem globalen Durchschnitt zurückbleibt. Ein Hauptgrund dafür ist, dass sich europäische Unternehmen konsequent globalisiert haben. So sind sie nicht mehr so stark von ihren Absatzmärkten in der Heimat abhängig und profitieren auch vom Wachstum anderswo auf der Welt - nicht zuletzt in den Schwellenländern. Egal, wie die wirtschaftlichen Gegebenheiten in ihren Heimatmärkten aussehen, werden viele europäische Unternehmen daher weiterhin erfolgreich sein können. Die Chancen stehen gut, dass hochwertige europäische Unternehmen ihren Gewinnvorsprung halten werden - erst recht, wenn sich auch zu Hause das wirtschaftliche Umfeld erholt. Vor diesem Hintergrund ist meine Sicht auf den europäischen Aktienmarkt recht optimistisch“, so Hartmann.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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