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13:02 Uhr, 15.02.2017

EU: "Wir brauchen ein starkes Griechenland im Herzen der Eurozone"

Um die brachliegenden Verhandlungen zwischen den europäischen Geldgebern und Griechenland wieder in Gang zu bringen, ist EU-Währungskommissar Moscovici nach Athen aufgebrochen. Dabei kaufte er etwaigen Kritikern sogleich den Schneid ab und bekannte sich zu einem starken Griechenland als wichtiger Teil der Eurozone.

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Athen (Godmode-Trader.de) - Die Verhandlungen zwischen der Regierung in Athen und den internationalen Geldgebern über das griechische Sparprogramm liegen seit Wochen im Argen. Um eine neue Aufbruchstimmung zu erzeugen und um die stockenden Gespräche wieder in Gang zu bringen reiste EU-Währungskommissar Pierre Moscovici nun nach Athen. Dabei stellte er von vornherein klar, Griechenland werde weiterhin Teil des gemeinsamen Währungsraums sein. „Wir brauchen ein starkes Griechenland im Herzen der Eurozone", so Moscovici nach einem Treffen mit dem griechischen Finanzminister Euklid Tsakalotos.

Am kommenden Montag ist die nächsten Sitzung der Eurogruppe. „Die Arbeit kommt gut voran und ich bin zuversichtlich, dass es so weiter geht. Ich hoffe, dass wir für alle Beteiligten die beste Lösung finden." Die Situation in Griechenland sei besser geworden. 2016 habe das Land die gesteckten Haushaltsziele erfüllt und das sei auch 2017 und 2018 möglich. „Dafür jedoch brauchen wir weitere Anstrengungen und Reformen, damit das Vertrauen bestehen bleibt." Griechenland zeige dazu den Willen, und „wo ein Wille ist, ist auch ein Weg."

Moscovici will sich auch mit Regierungschef Alexis Tsipras sowie mit dem konservativen Oppositionschef Kyriakos Mistotakis treffen. Der EU-Kommissar kritisierte die ständigen Zwistigkeiten zwischen den Gläubigern, die ein Vorankommen verhinderten. Die Zeit für eine Vereinbarung drängt. Im Sommer stehen für Griechenland Rückzahlungen in Milliardenhöhe an. Ohne finanzielle Unterstützung droht dem Land wieder mehr die Zahlungsunfähigkeit.

Das griechische Bruttoinlandsprodukt ist im vierten Quartal 2016 gegenüber dem Vorquartal überraschend um 0,4 Prozent geschrumpft, wie das nationale Statistikamt Elstat gestern mitteilte. Volkswirte hatten stattdessen für den Zeitraum Oktober bis Dezember mit Wachstum gerechnet, nachdem die Wirtschaft im dritten Quartal um 0,9 Prozent zugelegt hatte.

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2 Kommentare

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  • Dax-Martin
    Dax-Martin

    Die EU war aufgrund der Ausblendung über Jahrhunderte kriegerischer Rückeroberungen keinen einigen Tag ein Friedensprojekt. Nicht einmal den 1. Balkankrieg, wo Griechenland einen Angriffskrieg zur Rückeroberung startete, hat man in den Verfassungen aufgearbeitet. Diese EU mit dem Euro war vermutlich von Anfang an als rasche und unkomplizierte Übergangslösung aufgelegt worden. Besser als gar nichts, hat man sich während der Partystimmung um Y2K wahrscheinlich gedacht.

    10:20 Uhr, 16.02. 2017

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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