Fundamentale Nachricht
17:54 Uhr, 02.03.2022

EU-Inflation weiter im Aufwärtsgang

Der Höhepunkt der Inflation in der Eurozone ist laut Ulrike Kastens, DWS-Volkswirtin Europa, noch nicht erreicht.

Auch vor der Eskalation des Ukraine-Konflikts ist es erneut zu einem deutlichen Anstieg der Inflationsrate in der Eurozone gekommen. Im Februar 2022 kletterten die Lebenshaltungskosten um 5,8 Prozent, wieder einmal deutlich stärker als erwartet. Haupttreiber waren erneut die Energiepreise mit einem Plus von 31,7 Prozent, die damit zu rund 60 Prozent für den Anstieg der Inflationsrate im Februar verantwortlich waren. Zudem zogen die Nahrungsmittelpreise weiter an (+4,1 Prozent). Beides zusammen gibt dem Verbraucher das Gefühl einer hohen gefühlten Inflation. Doch auch in der Breite legten die Preise zu, die Kernrate stieg um 2,7 Prozent.

Kurzfristig zeichnet sich keine Entwarnung ab. Auch im März dürfte der Anstieg der Inflationsrate weiter gehen, denn mit den höheren Öl- und Gaspreisen ist der Grundstein bereits gelegt. Eine Sechs vor dem Komma ist nicht auszuschließen. Vor diesem Hintergrund befindet sich die EZB in einem Dilemma. Einerseits verlangen die hohen Inflationsraten nach einem schnelleren Ausstieg aus Anleiheankaufprogramm, doch andererseits sind die wirtschaftlichen Risiken, die sich aus dem Krieg in der Ukraine ergeben, noch nicht vollständig abzuschätzen. Damit wird es in der kommenden Woche wohl bei einem „auf Sichtfahren“ bleiben, ohne sich im Vorfeld zu lange festzulegen.

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