EU-Hilfsmittel für Spanien durchbrechen Stillstand
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Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) - Am Wochenende hat Spanien Hilfsmittel aus dem Euro-Rettungsschirm beantragt, um seine Banken zu stützen.„Obwohl ich hinsichtlich spanischer Anleihen weiter vorsichtig bin, ist die Ankündigung der spanischen Regierung von diesem Wochenende in mehrfacher Hinsicht positiv, denn sie beschleunigt die seit langem erwartete externe Prüfung spanischer Banken. So wird eine wesentliche Unsicherheitsquelle beseitigt, wenn die finalen Kosten für eine Stützung der Banken feststehen“, sagt David Simner, Manager der Fidelity Euro Bond und Euro Corporate Bond Funds.
Die Finanzierung werde zu Zinsen erfolgen, die unter dem Marktzins liegen und vermutlich eine lange Laufzeit haben, was beträchtlichen Druck aus dem Markt für spanische Staatsanleihen nehme. Das sei eine deutliche Absichtserklärung der Staaten der Eurozone: Sie wollten den Stillstand beenden, indem sie den Rettungsschirm jetzt einsetzen. Das nähre auch die Hoffnung auf weitere Fortschritte beim Treffen des Europäischen Rates Ende Juni, so Simner.
Andererseits bildeten die Banken nur eine Schicht des brüchigen Fundaments der spanischen Wirtschaft. Das Land habe immer noch die höchste Arbeitslosigkeit und das drittgrößte Haushaltsdefizit Europas inmitten einer schmerzhaften Rezession. Die Regierung habe im Krisenmanagement bisher keine großen Erfolge erzielt und die Daten, die sie geliefert habe, waren nicht gut, so der Fondsmanager. „Die Finanzierung, die die europäischen Hilfsfonds EFSF/ESM bereitstellen, wird die Staatsverschuldung aufblasen und es bleibt die offene Frage, in welcher Reihenfolge die Gläubiger entschädigt werden. Weitere Herabstufungen durch die Ratingagenturen sind wahrscheinlich. Die aktuelle Situation in Europa bleibt sehr angespannt und die griechischen Wahlen werfen ihren Schatten voraus. Anleiheinvestoren wurden in der Vergangenheit zu häufig enttäuscht, wenn sie der europäischen Politik vertraut haben", sagt Simner.
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