ETF-Sparpläne: Der Cost-Average-Effekt – Katalysator zum Vermögensaufbau
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Vor allem bei stark volatilen Märkten ist das richtige Timing bei der Aktienanlage eine Königsdisziplin. Daher empfiehlt es sich, den Cost-Average-Effekt, auch als Durchschnittskosten-Effekt bekannt, für sich arbeiten zu lassen. Bei Sparplänen mit regelmäßigen konstanten Einzahlungen (Preismethode) erwirbt der Investor bei fallenden Kursen mehr und bei steigenden Kursen entsprechend weniger Fondsanteile. Hieraus ergibt sich gegenüber der Mengenmethode, bei der konstante Fondsanteile erworben werden, ein insgesamt geringerer Durchschnittspreis.
Praxisbeispiel:
Zum einen wird über die Preismethode Monat für Monat eine bestimmte Summe (z. B. 100 EUR) angelegt. Zum anderen kann aber auch eine feste Anzahl an Anteilen (z. B. zehn) erworben werden. Entstehen hieraus unterschiedliche Ergebnisse?
Die Grafik zeigt die Wertentwicklung eines Anlagebetrages im MSCI-World für den Zeitraum von 1970 bis Oktober 2002. Zur besseren Darstellbarkeit wird angenommen, dass der MSCI-World zu 1/100 des jeweiligen Indexstandes gekauft werden kann. Bei der Preismethode werden jeden Monat 100 EUR investiert. Somit beträgt der gesamte Anlagebetrag 39.400 EUR (100 EUR multipliziert mit 394 Monaten). Demgegenüber werden bei der Mengenmethode unabhängig von der Höhe des Anteilspreises jeden Monat 10 Anteile (exakt: 10,022) erworben. Multipliziert mit dem jeweiligen Anteilspreis ergibt sich auch hier eine Anlagesumme von 39.400 EUR. Auf den ersten Blick erkennt man sofort, dass die Wertentwicklung bei der Preismethode auf einem deutlich höheren Niveau verläuft. Sie ist zu jedem Zeitpunkt der Mengenmethode überlegen. Die Preismethode generiert in der Spitze (April 2000) einen Betrag von 508.000 EUR, was einem jährlichen Wertzuwachs von 9,1 Prozent entspricht. Mit dem anschließenden Verfall der Kurse ging natürlich auch die Wertentwicklung zurück. Im Oktober 2002 summierten sich die eingesetzten Beträge auf 281.000 EUR. Die Rendite über den gesamten Anlagezeitraum beträgt somit 6,2 Prozent. Mit der Mengenmethode wuchs das eingesetzte Kapital auf lediglich 82.000 EUR, was einer Rendite von 2,3 Prozent p. a. entspricht.
Welchen Unterschied die jährliche Renditedifferenz von rund vier Prozentpunkten ausmacht, zeigt die Divergenz der Wertenwicklung beider Methoden: Die Preismethode liefert einen um 200.000 EUR höheren Endbetrag als die Mengenmethode. Das gleiche Ergebnis liefert die Betrachtung der Entwicklung einer Anlage in deutsche Renten anhand des Performanceindex des REX:
Auch hier zeigt sich die Preis- der Mengenmethode über den gesamten Betrachtungszeitraum überlegen. Mit einem Endbetrag von 160.000 EUR liefert ein Sparplan mit fixen Beträgen ein um 60.000 EUR höheres Resultat. Die jährliche Rendite der Preismethode beträgt 4,4 Prozent und die der Mengenmethode lediglich 2,9 Prozent.
Gegenüber dem Aktien-Sparplan fällt auf, dass das Rentenpendant einen gleichmäßigen Verlauf hat. Kein Wunder, schließlich hat der den Sparplänen zugrunde liegende Rentenindex REX eine sichtbar geringere Volatilität. Da Rendite und Risiko bekannterweise die zwei Seiten der Medaille sind, wird der Investor für die geringere Schwankungsbreite auch nur mit einer niedrigeren Rendite entlohnt. So beträgt der Renditevorsprung des Aktien-Sparplans nach der Preismethode 1,8 Prozentpunkte p. a.http://www.portfoliojournal.de - Die Publikation für Investoren mit Fokus auf Fonds, Anlagezertifikaten, ETFs, Asset Allokation und steuerlichen Aspekten. Melden Sie sich kostenlos an.
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