ETF-Fondsvermögensverwaltung: Interview mit Hanns Dendorfer
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Die Fürst Fugger Privatbank bringt im zweiten Halbjahr dieses Jahres ein neues Produkt heraus, das ausschließlich in ETFs investiert. Hanns Dendorfer vom Portfoliomanagement und Research der Fürst Fugger Privatbank erläutert, was das für ein Produkt sein wird.
Was genau ist das für eine ETF Produkt?
Dendorfer: Das geplante Produkt ist eine Fonds-Vermögensverwaltung, die ausschließlich in ETFs investiert und daher volle Transparenz und permanente Liquidität bietet. ETF ist die Abkürzung für Exchange Traded Funds, auf deutsch börsengehandelte Indexfonds. ETFs kombinieren die Vorteile von Wertpapieren ( Handelbarkeit) und Indexfonds (geringe Kosten, Diversifikation und gesetzliche Regulierung) in einem Produkt. ETFs können innerhalb eines Tages über die Börse ge- und verkauft werden, genau wie Aktien. Damit ist es möglich, ohne Zeitverzögerung auch in volatilen Zeiten schnell reagieren zu können.
In welche ETFs wird dort investiert?
Dendorfer: Das Investmentuniversum besteht aus allen in Deutschland zum Vertrieb und Verkauf zulässigen ETFs. Das Universum besteht aus
einer breiten Palette von Indices auf Aktienmärkte (Länder, Regionen, Branchen, Themen, Investmentstile) wie auch aus verschiedenen anderen Anlageklassen (Anleihen, Geldmarkt, Kredit-, Devisen- und Rohstoffindices) sowie alternativen Investmentstrategien (z.B. Hedge-Fonds-Indizes, Inflation, Volatilität, Short- oder Hebel-ETFs).
Wie werden die ETFs ausgewählt?
Dendorfer: Bei der Auswahl der ETFs bedienen wir uns der Masterliste einer der ersten und renommiertesten Rating-Agenturen auf dem Gebiet der Analys von ETFs. Es handelt sich dabei um die Rating-Agentur Scope aus Berlin. Scope analysiert und bewertet alle am Markt befindlichen ETFs nach einem umfangreichen qualitativen und quantitativen
Kriterienkatalog und benotet danach die einzelnen ETFs. Diese Benotung drückt sich in Sternen aus, wobei die beste Benotung 5 Sterne sind. Für unsere geplante ETF-FondsVV nehmen wir nur ETFs mit 3,4, oder 5 Sternen.
Warum haben Sie ein Produkt, das mit ETFs arbeitet, entwickelt?
Dendorfer: ETFs sind ideal für eine Vermögensverwaltung, da sie ein schnell handelbares, transparentes und bequemes Finanzprodukt darstellen,
mit dem man das Portfolio kosteneffizient auf verschiedene Anlageklassen und Segmente streuen kann.
Sie haben einen vermögensverwaltenden Ansatz gewählt. Können Sie das genauer erklären?
Dendorfer: Ein vermögensverwaltender Ansatz bedeutet, dass der Portfolio Manager nicht auf eine Anlageklasse (z.B. Aktien) fixiert ist, sondern je nach Markteinschätzung flexibel reagieren kann. Zum Beispiel kann die Aktienquote zwischen 30% und 70% variiert werden. Der vermögensverwaltende Ansatz ist eine breit diversifizierende Strategie, die über eine aktive Portfoliostrukturierung eine maximale Wertsteigerung im Rahmen eines vorgegeben Risikoprofils anstrebt. Die Aufteilung des Portfolios auf die verschiedenen Anlageklassen kann sehr flexibel je nach Marktlage gehandhabt werden. Das Management trifft dabei seine Anlageentscheidung auf Basis einer eher kurz- bis mittelfristigen fundamentalen Einschätzung der Märkte.
Was unterscheidet Ihr Produkt von einem Dachfonds?
Dendorfer: Bei einer Fondsvermögensverwaltung ist der Anleger Depotinhaber eines individuellen Depots, das breit gestreut ist und der Anleger direkt die ETFs besitzt, die in der Strategie eingesetzt werden. Bei einem Dachfonds besitzt der Kunde nur diesen Fonds.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
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