ETF-Anleger realisieren Gewinne aus Rohstoff-Sektor

London (BoerseGo.de) – Auch in dieser Woche ist viel Geld aus den europäischen Sektoren-ETFs abgeflossen. Die meisten Gelder wurden aus dem Rohstoffsektor abgezogen. Ein Blick auf den Kursverlauf zeigt, das hier Gewinne realisiert wurden. Wie aus der Studie von BlackRocks ETF-Analystin Deborah Fuhr hervorgeht, haben die Anleger in der Woche bis zum 3. Dezember insgesamt 358 Millionen US-Dollar aus allen Sektoren-ETFs abgezogen, die sich auf einen Einzelsektoren-Index des STOXX Europe 600 beziehen.

Die Abflüsse haben sich bis auf zwei Ausnahmen durch alle Sektoren gezogen. Lediglich ETFs, die den STOXX Europe 600 Insurance oder den STOXX Europe 600 Real Estate abbilden, konnten frische Gelder anziehen. Der Versicherungssektor sammelte 145,2 Millionen Dollar ein. Der Immobilien-Sektor konnte immerhin 5,6 Millionen Dollar an neuen Anlegergeldern für sich verbuchen. Die Zuflüsse konnten aber nicht die Gesamtabflüsse in Höhe von mehr als einer halben Milliarde kompensieren, so dass die europäischen Sektoren-ETFs unterm Strich um 358 Millionen Dollar abgenommen haben.

Die höchsten Abflüsse musst der Rohstoffsektor hinnehmen. ETFs auf den STOXX Europe 600 Basic Resources verloren 174,5 Millionen Dollar. Der zu Grunde liegende Index setzt sich aus den 20 liquidesten Aktien von europäischen Unternehmen aus der Rohstoffproduktion, dem Rohstoffhandel sowie dem verarbeitendem Gewerbe zusammen. Dieser Sektor gilt als prozyklisch. Das heißt, er profitiert in der Regel von einer anziehenden Konjunktur.

Am 5. Juli lag der STOXX Europe 600 Basic Resources bei 758 Punkten, dem bisher tiefstem Wert in diesem Jahr, und erreichte am 7. Dezember mit 1.075 Zählern ein vorläufiges Jahreshoch. Allein vom 30. November bis zum 02. Dezember ging es für ihn um 58 Punkte nach oben. Auf Sicht von 2010 haben die Anleger aus diesem Sektor 88,6 Millionen Dollar abgezogen.