Es herrscht Zurückhaltung am Frankfurter Aktienmarkt
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Erwähnte Instrumente
DAX
Heute sorgt an den Finanzmärkten ausnahmsweise nicht nur das griechische Schuldendrama für Gesprächsstoff, sondern auch der am Abend anstehende Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Und prompt fand der DAX am Vormittag genug Elan, um seinen am Vortag begonnene Stabilisierung weiterzuführen. Der Index notiert wieder über der Marke von 11.000 Punkten. Im Mittagshandel lässt der DAX allerdings etwas nach. Marktbeobachter rechnen vor dem Fed-Termin auch weiterhin mit Zurückhaltung der Investoren. Je nachdem, wie stark die Federal Reserve die Märkte auf eine Zinserhöhung in den kommenden Monaten vorbereite, könnte dies der kurzfristig positiven Stimmung wieder einen Dämpfer versetzen, unken die Experten von CMC Markets. Laut bisheriger Losung von Fed-Chefin Janet Yellen sind Leitzinserhöhungen ab diesem Monat auf jeder Sitzung möglich.
Thema des Tages
Beim Treffen der Euro-Finanzminister am Donnerstag wird es nach Einschätzung eines hochrangigen EU-Vertreters nur kurze Diskussionen zum Schuldenstreit mit Griechenland geben, wie das manager-magazin berichtet. Der Ball liege im Feld der griechischen Regierung, neue Vorschläge für eine Lösung vorzulegen, sagte der EU-Vertreter am Mittwoch dem Blatt. Noch sei unklar, welche Treffen in den folgenden Tagen gebe, um doch noch eine Einigung zu erreichen.
Die griechische Zentralbank hat angesichts der stockenden Verhandlungen mit den Geldgebern vor einem Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone gewarnt. Sollte keine Einigung erzielt werden, stehe Athen vor einem schmerzhaften Weg, der zu einem Bankrott und schließlich zum Ausscheiden des Landes aus der Eurozone und höchstwahrscheinlich auch aus der EU führen würde, erklärte die Notenbank. Ohne weitere Finanzhilfen der Euro-Partner und des IWF droht Athen schon Ende des Monats seine Schulden bei IWF nicht mehr begleichen zu können. Die EZB hat bislang 118 Milliarden Euro Liquidität allein in das griechische Bankensystem gepumpt.
Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) trifft an diesem Mittwoch in Athen den griechischen Regierungschef Alexis Tsipras. Er habe sich zuvor ausführlich mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker abgestimmt und wolle ihn dabei unterstützen, zu einem Ergebnis zu kommen, sagte Faymann.
Aktien im Blick
Linde macht nach einem behäbigen Jahresauftakt Hoffnung auf bessere Geschäfte, der Aktiekurs spring prompt an (+1,39 %).
Laut manager-Magazin soll der US-Kabelkonzern Comcast an der US-Mobilfunktochter T-Mobil US interessiert sein. Bahnt sich ein Bieterwettkampf an? Die Dt. Telekom-Aktie gewinnt akt. 2,66 %.
Nach einigen positiven Analysenkommentaren legt die Aktie von Lanxess um zuletzt 2,50 %. zu.
Konjunktur
Der frühere EZB-Chef Trichet warnt eindringlich vor einem Grexit. Dies wäre die allerschlechteste Lösung für die Griechen. „Und wer glaubt, dass Europa besser dran wäre, ist meiner Ansicht nach naiv", sagte er dem Magazin Capital.
Das ifo-Institut erhöht seine Wachstumsprognose für Deutschland für 2015 um 0,4 Prozentpunkte auf 1,9 Prozent und erwartet 2016 ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent.
Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im Mai erstmals seit einem halben Jahr wieder gestiegen. Sie lagen um 0,3 Prozent höher als im Vorjahresmonat, bestätigte das Statistikamt Eurostat die Erstschätzung.
Die Arbeitslosenquote in Großbritannien lag im April (3-Monatsdurchschnitt) unverändert bei 5,5 Prozent.
Währungen
Der US-Dollar fällt am Mittwoch im Vorfeld des Zinsentscheids der US-Notenbank bzw. der neuen Prognosen zu Zinsen, Wachstum, Inflation und Arbeitslosenquote gegenüber den anderen Hauptwährungen (mit Ausnahme des Yen) zurück. Während EUR/USD im Hoch bislang bei 1,1292 notierte, kletterte GBP/USD beflügelt von aufgekommenen Zinsanhebungsphantasien auf ein frisches Vierwochenhoch bei 1,5744. Auslöser waren der stärker als erwartet ausgefallene Lohnanstieg in Großbritannien und ein zinsoptimistisches Protokoll des letzten Notenbanktreffens der Bank of England.
Der Austral-Dollar fällt bislang bis 0,7678 im Tief zurück, nachdem die über Nacht veröffentlichten Frühindikatoren für April einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität in Australien signalisiert haben.
Rohstoffe
Gold fällt im Vorfeld des Fed-Entscheids zurück und notierte bislang bei 1.178,23 US-Dollar je Feinunze im Tief. Unterm Strich tritt der Goldpreis seit Monaten auf der Stelle, wobei die Investoren die Aussicht auf bald steigende US-Zinsen einerseits gegen die Risiken einer Staatspleite und eines Ausscheidens Griechenlands aus der Eurozone andererseits abwägen.
Rohöl der US-Sorte WTI gewinnt am Mittwochmittag 1,64 Prozent auf 62,64 Dollar/Barrel, nachdem das American Petroleum Institute (API) am Dienstagabend einen Rückgang der US-Benzin- und Öllagerbestände um jeweils 2,9 Millionen Barrel gemeldet hat.
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